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Bearbeiten Sie eine der beiden Aufgaben für Ihren Beitrag (vergessen Sie die 5 Kommentierungen nicht):
Aufgabe 1: „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Formulieren Sie Konsequenzen aus dem Zitat für Ihren Umgang mit Gewissens- entscheidungen in Beruf und Alltag.
Aufgabe 2: Vergleichen Sie die philosophischen Standpunkte von Kant und Spaemann mit dem psychologischen Ansatz von Freud. Begründen Sie, welche Erklärung Ihnen am meisten einleuchtet. Führen Sie auch Beispiele an.
Nutzen Sie zur Anregung die Texte des Arbeitsblattes.
Rabatte?Werbung?Aktion? Nein, das beeinflusst mich nicht.Ich kaufe bewusst. Wetten, dass doch?
Wer kennt es nicht? Du sitzt vor dem Fernseher und isst was und auf ein Mal kommt eine tolle, bunte Werbung mit den Schuhen oder der Hose die du (angeblich) immer haben wolltest?Und dann noch zu so einem super Preis oder kauf 2 und zahl 1??? Und schon 2 Minuten später bist du im Online Shop und bestellst es... Es vergehen Monate und du hast die Hose/Schuhe nur 1 Mal angezogen. Doch keiner würde es zugeben, dass es eine Geldverschwendung war und, dass wir wieder Opfer der Werbeindustrie geworden sind. Es wird uns immer vorgegauckelt, dass wir was verpassen, wenn wir nicht sofort es kaufen. Obwohl wir tief im Inneren wissen, dass es nur um den Umsatz geht.
Wer von euch hat schonmal sich darüber Gedanken gemacht, dass die billigen Preise von der billigen Arbeitskraft stammen, die nicht mal 1€ die Stunde verdienen und dazu noch minderjährig sind? Fast keinen interessiert es heutzutage, da die meisten an allen Ecken und Kanten sparen wollen. Viele würden auch behaupten, dass wenn man die Unternehmen nicht unterstützt und die Ware bei denen nicht kauft, dass die Angestellten dort die Stellen verlieren werden und am Ende nichts mehr verdienen. Meiner Meinung nach, können wir es sowieso nicht verhindern, dass es überall Armut und Billigkraft gibt. Z.B. in solchen Ländern gehen Leute für H&M,Zara,Coca Cola usw. arbeiten und verdienen sehr schlecht aber würden die Leute das Uternehmen mit den Käufen nicht unterstützen ( und das machen wir alle! Jeder hat zu Hause wenigstens 1 Teil dieser Marken rum liegen oder hat schonmal Cola getrunken) , würden die Leute ihren Arbeitsplatz verlieren und könnten ihre Familien nicht mehr ernähren und das will wiederum keiner. Und nicht nur Kleidung bettrifft es auch weiter Punkte wie Medikamente, Essen, Technik. Aussagen wie : *Medikamente machen gesund *Eiweiß ist sehr wichtig für den Muskelaufbau *Ohne Impfungen werden die Seuchen zurückkehren *Fleisch ist gesund
blablabla alles leeres Gelabber!
Medikamente machen kränker und die Menschen können auch ohne Eiweisshakes die Muskeln aufbauen. Doch eigentlich ist es uns egal und wir verdrängen es, weil wir mit den Aussagen der Medien uns besser füllen.
DIE WERBUNG BEEINFLUSST JEDEN !
Aufgabe 2 „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Indem ich einen anderen ungerecht schädige,kränke,verletze,schädige ich mich unmittelbar selbst.Ich habe wie wir sagen-EIN SCHLECHTES GEWISSEN
Ein Besipiel dafür wäre : Ich esse gerne Pute, obwohl ich genau weiss, dass ich damit den armen Puten nur schädige.. Die werden täglich mit Antibiotikum gefüttert und sterben somit auch schneller und das Antibiotikum essen wir dann auch und somit schädigen wir uns selber. Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen, sobald ich die Dokus sehe, wie die armen Puten leiden müssen doch trotzdem esse ich es weiter , weil solche Bilder sich nicht bei mir im Kopf einprägen und ich es schnell verdrängen möchte :( .
Fazit: Das Gewissen verlangt von uns, dass wir das tun, womit wir glücklich sind. Es verlangt von uns die negativen Seiten zu verdrängen und so egoisstisch es klingt – nur an uns selber zu denken.
-Wenn Sie zukünftig bewusster darauf achten wollten, wie würden sie es anstellen?
1.Ziele aufschreiben zBs. Einkaufslisten schreiben und sich auch daran halten. 2.Strategie festlegen zBs. Sobald ich einkaufen gehe genau berechnen wie teuer alles ist und nur so viel Geld mitnehmen(somit reduziert man den Konsum) 3.Bar bezahlen!!!!! Der größte Fehler den wir machen ist, dass wir oft mit der Karte bezahlen und somit ständig den Überblick verlieren! P.S. beneide die Menschen, die die EC Karte nie benutzen für die Zahlungen...
-Wenn Sie Ihrem Arbeitgeber konkrete Vorschläge für ein verantwortungsvolleres Unternehmen präsentieren sollten, welche wären das?
Ich denke im Moment keine, da ich mit der Leistung und Umgang mit Kunden meines Arbeitgebers zufrieden bin.
ESPA, ich finde du hast ein interessantes Beispiel gewählt, wenn es darum geht, dass das Gewissen eine Forderung ist. Um Nahrungsmittel zu produzieren werden Tiere nicht mehr wie Lebewesen behandelt, sondern einfach wie eine Ware, mit der man machen kann, was man möchte. Wie du geschrieben hast, verdrängen wir das oft, und selbst wenn wir ein schlechtes Gewissen haben, können wir als einzelne nicht viel daran ändern. Allerdings verstehe ich den Zusammenhang zwischen deiner Einleitung zu der 2. Aufgabe und deinem Fazit nicht ganz. Du schreibst, dass ein schlechtes Gewissen entsteht, wenn man andere schlecht behandelt, ziehst daraus dann aber den Schluss, dass das Gewissen von uns verlangt, nur an uns selbst zu denken. Ist das nicht ein Widerspruch? Ich denke eher, dass das Gewissen dazu da sein sollte, uns der Konsequenzen für unser Handeln bewusst zu machen, und zwar der Konsequenzen für uns selbst aber auch für andere. Stell dir vor, du hast die teure Vase deiner Mutter kaputt gemacht. Sie fragt wer es war und du beschuldigst deinen Bruder. Dann bekommt er Ärger, weil du nur deinen eigenen Vorteil gesehen und gelogen hast. Stattdessen sollte das Gewissen fordern: " Du hast sie kaputt gemacht, also steh auch dazu!" Oder auf dein Beispiel bezogen, sollte das Gewissen schon zeigen, dass den Tieren Unrecht getan wird. Wenn man die "Pute" trotzdem isst, liegt es ja nicht unbedingt daran, dass das Gewissen sagt: "Iss ruhig, das macht dich glücklich. Die Tiere sind egal.", sondern vielleicht daran, dass man sein schlechtes Gewissen einfach ignoriert. Wenn man etwas macht, was andere schädigt und sich dabei nicht einmal schlecht fühlt, dann hat das meiner Meinung nach eher etwas mit Gewissenlosigkeit zu tun anstatt mit einer "Forderung von mir selbst an mich selbst".
Du hast auf jeden Fall gute Ideen, wann sich das Gewissen einschalten könnte. Gerade das Thema der Tierhaltung spielt aktuell eine wichtige Rolle und bedarf großem Verbesserungsbedarf.
Aber dennoch kann ich dem ersten Beispiel nicht genau folgen. Denn meine Kaufentscheidungen laufen doch nicht über mein Gewissen ab. Zumindest wenn es um die Werbung von Artikeln geht, bezieht sich dies doch vielmehr auf mein Unterbewusstsein statt auf das Gewissen. Die Werbung spricht innere Wünsche und Vorstellungen an, die wir gerne ohne größeren Aufwand erfüllt hätten (schönere Haare durch spezielle Shampoos, schlankere Hüften durch Abnehmtabletten etc.).
Das Gewissen schaltet sich erst dann ein, wenn wir die Produktionsbedingungen kennenlernen unter denen diese ganzen Wundermittelchen hergestellt werden. Da gebe ich dir recht. Es bedarf einfach einer gewissen Abgrenzung.
Ich finde deinen Beitrag wirklich toll. Ich muss dir, wie Katja auch, bei dem Thema Tierhaltung wirklich zustimmen, aber ich denke auch, wenn viel diese Thema ansprechen und wir alle bewusster darauf achten, dass sich da auch etwas ändert.
Bei deiner Ansprach mit den Medien, habe ich manches nicht so verstanden, wie du es gemeint hast. Ich kaufe auch selber sehr viel bei H&M ein und war sogar diese Wochenende bei Primark und ich muss sagen ich habe echt kein schlechtes Gewissen bei den Sachen und das, weil sie billig sind… Wenn ich mir aber vorstelle nur ‚teure‘ Kleidungsstücke zu kaufen, hätte ich aber ein viel schlechteres Gewissen, und zwar gegenüber mir selbst! Ich finde zwar man kann sich auch immer mal was teueres leisten, aber wenn ich das nur mache ist das für nicht verschwenderisch.
@ Martin: Den Punkt mit dem schlechten Gewissen, wenn man nur teuer einkauft, kann ich schon nachvollziehen, nur würde ich nochmal explizit differenzieren zwischen Kleidung, die aus billigem Material hergestellt wurde, und Solcher, wo die Herstellung schon fast an Sklavenhaltung erinnert. Ersteres finde ich, wie du, völlig unbedenklich , wobei letzteres ein großes Problem für mich ist. So hätte ich beispielsweise ein großes Problem damit, Firmen wie KIK oder Nestlé durch Einkäufe meinerseits zu unterstützen.
„Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Das Zitat beinhaltet viele Wahrheiten, denn es zeigt einem Ziele und mögliche Wege der Erfüllung. Mit dem Satz „Was du nicht willst was man dir tu, das füge auch keinem anderen zu.“ erkennt man die Forderung an sich selbst. Jeder Mensch hat zwar Wünsche und Vorstellungen wie sich die Gesellschaft untereinander verhalten soll, aber ist dies auch immer so umsetzbar. Ich stimme dem zu das man als gewissenhafter Mensch Forderungen an sich selber hat und sich dafür stark macht diese durchzusetzen. Doch ist eine Forderung von sich an sich auch immer eine gute Sache? Heißt es, wenn das Gewissen mich fordert nie aufzugeben und immer zu kämpfen, wenn es Probleme gibt, ich auch über alle Grenzen hinausgehen darf? Darf ich alles tun damit die Forderung an mich selber erfüllt wird oder kann es sein, dass ich ohne Rücksicht auf Verluste, sei es die Freizeit, die Freunde oder die Gesundheit, weiter kämpfe um mein Ziel zu erreichen? Gewissensgesteuerte Forderungen an sich selber können nicht nur für einen selber sondern auch für andere Konsequenzen haben. Wenn man immer versucht so zu handeln, dass es für einen vorrangig ein gutes Gefühl und ein reines Gewissen darstellt, hat man die möglichen Konsequenzen nicht berücksichtigt. Ein gutes Beispiel für den Bezug auf das Berufsleben sind die Bänker oder Versicherungen. Ist es eigentlich mit dem Gewissen zu vereinbaren ein Bänker oder Mitarbeiter einer Versicherung zu sein? Wie oft hört man von anderen Menschen „ich vertraue der Bank nicht“, „die sagen nicht die Wahrheit“ oder ich werde „über den Tisch gezogen“? Da stellt sich die Frage ob diesen Aussagen zuzustimmen ist oder nicht? Bezieht man sich auf die Aussage „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ muss ich ehrlich gestehen, dass es für dieses Beispiel abhängig von der einzelnen Person ist. Ist die Gewissensfrage bei jedem gleich? Kann für einen ein negatives Gewissen für den anderen ein Positives sein? Nicht jeder Bänker oder Versicherer hat das Gute für den Kunden im Kopf (Einzelfälle), das Schlechte für den Kunden hat vielleicht einen positiven Effekt für ihn. So spiegeln sich Unterschiede in Gewissensfragen dar und man erkennt die Schwierigkeit der Beantwortung solcher Fragen. In diesem Bespiel erkennt man vielleicht besser was ich meine, wenn ich wie oben beschrieben auf die Konsequenzen hindeute, die nicht nur einen selber betreffen. Hier in diesem Fall wird es negative Konsequenzen für den Kunden haben, wenn er beispielsweise einem Bänker vertraut, der nur seinen eigenen Gewinn im Kopf hat. Ihm ist es vielleicht egal wie es dem Kunden geht, hauptsache er konnte sein Gewissen befriedigen die Quote geschafft zu haben. Doch der Kunde hat sicher im Nachhinein ein schlechtes Gewissen, weil er ihm vertraut hat. Nun bekommt der Satz „Was du nicht willst was man dir tu, das füge auch keinem anderen zu.“ die Verweisung auf den Einzelnen. Denn nicht für jeden ist ein Teil des Gewissens der gleiche „Engel“ oder „Teufel“. Es ist eine Definitionssache. Zusammengefasst ist das Gewissen eine gute Hilfe Konsequenzen zu vermeiden, doch da sich das Gewissen bzw. auch die Forderungen dessen von Mensch zu Mensch sehr unterscheiden können, ist es schwierig dies umzusetzen.
Ich stimme dir zu, dass man bei bestimmten Gewissensentscheidungen nicht bis zum Letzt kämpfen kann, auch mal aufgeben muss und man nicht über alle Grenzen hinausgehen darf. Man soll natürlich Rücksicht auf die möglichen Verluste und Konsequenzen nehmen. Ich möchte aber deinem Beispiel mit einem Banker, der nur seinen eigenen Gewinn im Kopf hat, widersprechen. Wenn er so handelt, wie du es hier darstellst, um seine Quote zu schaffen, kommt er mit dieser Strategie nicht weiter. Da der Kunde im Nachhinein mit diesem Produkt unzufrieden sein wird, muss man damit rechnen, dass er die Bank verlässt und diese auch nicht weiter empfehlen wird. Glaubst du wirklich, dass es noch Banker gibt, die diese Strategie verfolgen, wo es für jede Bank im Moment wichtig ist, eine starke Kundenbindung zu haben?
Also ich kann deinen Gedankengang nicht ganz nachvollziehen. Du beleuchtest meiner Meinung nach nicht ganz das Gewissen an sich, sondern eher den Begriff "Forderung". Für mich fordert mein Gewissen mich nicht, nicht aufzugeben, sondern mein Ehrgeiz. Darauf würden deine weiteren Ausführungen besser passen. Das Gewissen bewertet nur, ob mein Handeln richtig oder falsch ist. Natürlich unterscheidet sich die Auffassung von "Richtig" oder "Falsch" von Mensch zu Mensch, da gebe ich dir Recht. Du fragst, ob es immer eine gute Sache ist, eine Forderung an sich selbst zu haben. Ja, für mich schon, da es mein Ziel ist, so wenig wie möglich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Und ist das nicht eine gute Sache? Auch dein gewähltes Beispiel mit dem Bankkaufmann finde ich schwierig. Du zeigst eigentlich eher einen skrupellosen und gewissenlosen Menschen. Dadurch kann man nicht von einer Forderung von sich selbst an sich selbst ausgehen, da diese scheinbar nicht vorhanden ist. Und ja, ich kann es mit meinen Gewissen vereinbaren, Bankkaufmann zu sein.
Ich stimme Pascal zu, wenn es um die Defintion der Forderung an sich geht. Ich verstehe deine Ausführungen auch eher unter dem Begriff Ehrgeiz, der sich vom Gewissen doch stark unterscheidet. Denn nicht alles, was ich mit meinem Ehrgeiz erreichen will, lässt sich auch mit dem Gewissen vereinbaren.
Einen gewissenlosen Menschen kann es auch in jedem anderen Berufsfeld geben, denn ein Gewissen entwickelt sich individuell. Wo der eine seine Grenzen sieht, ist der andere noch weit vom schlechten Gewissen entfernt. Da wir alle Menschen sind, ist diese Spezialisierung auf den Bankkaufmann eher unangebracht - es gibt viele skrupellose Menschen, auch außerhalb der Bankenbranche.
Ich stimme Pascal und Katja auch zu. In deiner Aussage sehe ich auch eher die Sache 'Ehrgeiz' erklärt und ich selber kann mein Gewissen auch gut ausblenden, wenn mein Ehrgeiz groß genug ist, dass ich den Erfolg vor Augen habe.
Zu ILUJ's Beitrag muss ich aber sagen, dass ich das Handeln des Beispiels verstehen kann, aber ich glaube mit Kundenbindung hat das nichts zu tun. Wenn man so wie in dem Beispiel handelt, dann fährt man eher die Strategie, dass man alles mitnimmt, was man bekommt, aber die Kunden nur ‚Nummern" sind und nichts womit man lange Arbeiten will.
Ihr bezieht euch zu sehr auf die Begrifflichkeit der einzelnen Erklärungen, wenn ihr die Gesamtheit betrachtet, ist es schon wichtig alles nachzufragen. Sicher stimme ich euch zu, dass alles abhängig voneinander ist, aber ich bin nicht, dass das Beispiel mit den Bänkern unangebracht ist. Es gab Zeiten, da waren solche Situationen sicher extremer als heute, aber die Augen zu schließen nur weil wir in dieser Situation sind, ist falsch. Ich habe das Beispiel gewählt, weil es die Extreme der unterschiedlichen Gewissensstufen darlegt. Ich bin nicht der Meinung, dass heutzutage Bänker so handeln, weil der Kundenbindungsdruck viel zu hoch ist. Aber trotzdem bleibt für mich die Frage ob man die Forderungen an sich selbst und das Gewissen vereinbar ist?! In vielen Dingen ja, aber wenn meine Forderung ein Ziel zu erreichen,beispielsweise sein monatliches Ziel in der Bank eine gewisse Anzahl an Verträgen abzuschließen, dann gewissenhaft, wenn ich einem Kunden einen Vertrag "andrehe" der nicht perfekt passt?
@Tina. Diese Aussage versteh ich leider nicht so ganz: "Wenn man immer versucht so zu handeln, dass es für einen vorrangig ein gutes Gefühl und ein reines Gewissen darstellt, hat man die möglichen Konsequenzen nicht berücksichtigt. " Ist das denn nicht genau das, was das Gewissen macht? Ein Meinung zu fällen, ob etwas Gut oder Schlecht ist, auf Grundlage bekannter möglicher Konsequenzen?
Die eigenen Eltern anlügen, bei einem Streit verletzende Dinge sagen, die Hausaufgaben nicht machen. Jeder kennt Situationen wie diese. Nach einiger Zeit meldet sich dann meist das schlechte Gewissen. Doch was ist eigentlich das Gewissen?
Der deutsche Philosoph Robert Spaemann hat sich mit dem Begriff „Gewissen“ in seinem Werk „Moralische Grundbegriffe“ (München 1991) befasst und ist zu folgender These gekommen: „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Ich stimme dieser Erkenntnis zu. Das Gewissen teilt uns mit, ob unser Handeln richtig war oder nicht. Dabei vertrauen wir darauf, dass das Gewissen die richtige Entscheidung trifft. Hab ich ein gutes Gefühl, wenn ich meine Eltern anlüge, wo ich gestern war? Also ich nicht. Zumindest habe ich dann ein schlechtes Gewissen und kann meinen Eltern nicht mehr in die Augen schauen. Ich denke, jeder Mensch strebt nach dem ewigen reinen Gewissen. Dies ist die Forderung an uns selbst. Wir wollen nur so handeln, wie wir es für richtig halten, Entscheidungen treffen, dessen Folgen wir uns im Klaren sind. Wie würde unser Alltag aussehen, wenn niemand ein Gewissen hätte? Ein kleiner Streit würde schon ausreichen, um eine jahrelange Freundschaft für immer zu zerstören, weil keiner der Beteiligten das Gefühl hat, etwas falsch gemacht zu haben. Das Gewissen lässt sich nicht abstellen, auch nicht im Berufsleben. Als kundenorientierter Bankkaufmann sollte ich stets an die Wünsche der Kunden denken und passende Produkte anbieten. Verkaufe ich diesen Kunden genau dieses Produkt, weil es zu ihm passt oder weil ich mein Ziel für diese Woche schaffen muss? Habe ich ein gutes Gefühl beim Verkauf dieses Produktes? Fragen, die darüber entscheiden, ob man ein gutes oder schlechtes Gewissen hat.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass, gerade weil jeder Mensch andere Anforderungen an sich selbst hat und jeder seine Handlungen anders einschätzt, das Gewissen bei jedem Menschen verschieden ist. Dies macht das Gewissen zu einer Forderung von uns selbst. Der eine hat kein schlechtes Gewissen seine Eltern anzulügen, weil er es schon immer getan hat, der andere dagegen schon, weil er schon immer ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern gehabt hat.
Mir gefällt deine Aussage, dass jeder Mensch andere Anforderung an sich selbst hat, dass jeder seine Handlungen anders einschätzt und dass das Gewissen bei jedem Menschen verschieden ist. Hier stimme ich dir zu, weil alles davon abhängt, wo man geboren und wie man erzogen wurde, auch in welcher Gesellschaft man aufgewachsen ist. Somit entwickelt sich jeder Mensch, sowie auch sein Gewissen unterschiedlich. Deinem Satz aber, dass wir darauf vertrauen, dass das Gewissen die richtige Entscheidung trifft, möchte ich widersprechen. Ich bin der Meinung, dass das Gewissen keine Entscheidungen trifft, sondern diese beurteilt. Diese Beurteilung hilft uns zu entscheiden, wie wir handeln. Letztendlich kann man nicht immer eine richtige Entscheidung treffen, um beide Seite zufrieden zu stellen.
Hallo ILUJ ich glaube, dass Pascal auch nicht gemeint hat, dass das Gewissen die Entscheidungen trifft.
Er hat ja geschrieben: "Das Gewissen teilt uns mit, ob unser Handeln richtig war oder nicht. Dabei vertrauen wir darauf, dass das Gewissen die richtige Entscheidung trifft."
Ich habe ihn so verstanden, dass unser Gewissen unsere Handlungen beurteilt und dass wir uns darauf verlassen, dass dieses Urteil richtig ist. Das Gewissen stellt die Forderung, aber die Entscheidung, ob man auf die Forderung hört oder nicht, treffen wir selbst. Das deckt sich dann auch wieder mit deiner Sichtweise.
Mir gefällt dein Blogeintrag sehr gut. Gerade bezogen auf die Arbeit als Bankkaufmann bzw. Bankkauffrau kann ich dir da vollkommen zustimmen. Ich finde es persönlich gerade in der heutigen Zeit schwierig sich zu entscheiden welches Produkt ich dem Kunden verkaufe. Einerseits zählt der Ertrag der für mich selber herausspringt. Ich muss mein Ziel erreichen aber verkauf ich nur deswegen in eher unpassendes Produkt dem Kunden? Ich würde dies nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können. Für mich steht im Vordergrund, dass ich das Produkt finde welches ich mit ruhigem Gewissen dem Kunden anbieten kann. Ertrag hin oder her. Denn wenn mir selber jemand etwas verkaufen würde, was eigentlich meinen Wünschen nicht gefällt, wäre ich auch verärgert. Denn wie heißt es so schön: „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“
Ich verstehe deinen Beitrag sehr gut. Individuelle Menschen haben völlig unterschiedliche Gewissensansprüche. Gerade auf das Berufsbild bezogen gibt es wohl unterschiedliche Wahrnehmungen, aber auch ich könnte nichts verkaufen, mit dem ich nicht auch ein gutes Gewissen hätte.
Ich finde deinen Beitrag sehr gut und stimme dir in den meisten Punkten auch zu. Ich muss allerdings ILUJ zustimmen bzw hab ich es auch wie er/sie verstanden, dass das Gewissen erst im Nachhinein einsetzt und nicht entscheidet, wie wir handeln. Wir handeln nach moralischen Forderungen, der Forderung an mich selbst und der Forderung, die ich an Andere in der Situation hätte. Aus diesen drei Punkten ergibt sich dann unser Gewissen. Zumindest sehe ich persönlich das so. In den anderen Punkten bin ich definitiv deiner Meinung.
Besonders nachdenklich an deinem Beitrag hat mich das Beispiel mit dem Streit und der zerbrochenen Freundschaft gemacht. Meistens ist es so, dass man nach einem Streit nicht "im reinem mit sich selbst" ist. Es gibt immer und überall im Alltag Dispute mit anderen Personen. Setzt das schlechte oder gute Gewissen nicht ein, ist es einem egal, dass der Streit die Freundschaft zerstört hat. Das hast du gut erklärt.
Ebenfalls stimme ich dir zu, dass das Gewissen bei jedem Menschen nach anderen Vorstellungen handelt. Ein Beispiel dazu ist, dass ich mich nicht schlecht fühle, wenn ich Rind zum Mittag esse. Das ist für mich normal. Ein Inder jedoch, würde das nie im Leben machen, weil Kühe in Indien heilig sind. Es wurde ihm als moralische Forderung anerzogen, Rindfleisch nicht zu essen. Deswegen würde er ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn er es essen würde und damit gegen die Instanz "moralische Forderungen" Robert Spaemanns verstoßen würde. Das hast du sehr deutlich herausgearbeitet.
Pascal ich kann dir in deinen Aussagen nur zustimmen! Ich finde du hast es wirklich auf den Punkt gebracht und alles auch sehr gut zusammengeschrieben. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen, top! (Y)
Dein Betrag ist sehr positiv, Pascal. Das ist wirklich schön und wie es die anderen bisher gesagt haben, kann man deinen Ausführungen sehr gut voll und diese auch nachvollziehen, aber ist es mit dem Gewissen immer so einfach? Ist man sich im Nachhinein immer sicher ob man jetzt bei der Entscheidung ein gutes oder schlechtes Gewissen hat? Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Entscheidung manchmal schwer fällt. Gerade wenn es darum geht, dass man sich gestritten hat und niemand einsehen will falsch gehandelt zu haben. Sicher gibt es Situationen, wo man nachgibt und den Streit schlichten will. Aber das mache ich ja nicht unbedingt immer weil ich ein schlechtes Gewissen habe, sondern vielleicht auch aus dem Grund, dass man diese Person nicht verlieren will?! TISI
Verantwortung übernehmen – eine Gewissensfrage? Fair kaufen!
Beeinflusst das gewissen meine Kaufentscheidung? Kaufe ich gewissenhaft ein? Oder kaufe ich ein ohne nachzudenken?
Ich glaube gerade in der heutigen Zeit ist das gewissenhafte Einkaufen ein oft diskutiertes Thema. Häufig wird in den Medien davon berichtet. Dennoch ist es schwierig umzusetzen. Wenn ich mir aber mein Kaufverhalten Gedanken mache muss ich sagen, dass ich mein Gewissen oft verdränge und ignoriere. Man geht einkaufen mit den Mädels und was ist natürlich das Ziel? Richtig, möglichst preiswerte und dennoch schöne Klamotten abstauben. Aber stellt man sich eigentlich die Frage woher diese Kleidungsstücke kommen und wieso sie so billig sind? Ich glaube diese Frage stellen sich die Wenigsten. Oft wird die Kleidung unten den schlechtesten Bedingungen hergestellt. Häufig müssen Frauen und Kinder stundenlang jeden Tag schuften und für was? Sie erhalten kaum etwas an Geld und das reicht hinten und vorne nicht zum überleben. Und wir, wir haben unsere Klamotten und sind glücklich. Und genau an dem Punkt sollte sich das schlechte Gewissen doch einschalten. Ich will nichts sagen, dass die meisten Menschen gar kein schlechtes Gewissen bekommen. Ich denke eher sie verdrängen es manchmal und erachten es als unwichtig.
Ein Beispiel, bezogen auf das 3-Instanzen-Modell von Sigmund Freund, welches mich sehr anspricht. Vorab eine kleine Geschichte, geschrieben als inneren Monolog. „Ach gehe ich heute seit langem wieder in die Stadt. Eine neue Jeanshose könnte ich mal wieder gebrauchen. Ab zur Boutique, dort finde ich bestimmt etwas Schönes ... Mh.. Nein.. Gefällt mir nicht.. Diese hier ist zu bunt.. Nein... Stopp! Die ist gut. Sieht schön aus, Qualität ist hochwertig und passt wie angegossen. Aber der Preis.. 99,95€.. Ich schau einfach mal bei H&M, dort ist es sicherlich billiger..... Ach guck an, genau die selbe Hose und sogar 40€ billiger. Gekauft!“ Im 3-Instanzen-Modell gibt es als Erstes das „Ich“. Bezogen auf das vorangegangene Beispiel geht das „Ich“ los, um eine neue Hose zu kaufen. Im zweiten laden schaltet sich das „Es“ ein. Das „Es“ sagt innerlich: „Die selbe Jeanshose für nur 59,95€ ein Knüller. Sie passt so gut und ist so preiswert. Perfekt!“. Und gleichzeitig meldet sich das „Über-Ich“, das Gewissen, und sagt: „Hey Stopp! Denk doch mal darüber nach wieso die Hose so billig ist? Wer produzierte sie denn? Vielleicht ein junges Mädchen, wie du. Willst du sie wirklich kaufen?. Nun steht das „Ich“ vor einem Gewissenskonflikt. Was nun? Viele Leute entscheiden sich für die Wünsche des „Es“´s . Wieso sollte man auch 40€ mehr ausgeben für die gleiche Hose. Gleichzeitig versuchen sie das gewissen, durch Lüste und Wünsche, zu verdrängen. Laut Kant ist das Verdrängen des Gewissens nicht möglich, da das Gewissen wie ein Schatten ist und einen immer verfolgt.
Für mich selber habe ich beschlossen ab sofort zu versuchen mehr darauf zu achten woher die Kleidung kommt und hoffe, dass ich dadurch auch meinem Gewissen etwas Gutes tun kann.
Dein Text finde ich gut LALOK. Wir gehen oft einkaufen ohne Hintergedanken meistens aber auch ohne Absicht. Nicht jeder kann sich teure Kleidung kaufen (die Kliedung made in germany ist meistens sehr teuer, da die Leute in den Fabriken fairer behandelt werden) und deshalb gehen Azubis,Geringverdiener und Arbeitslose öfters in die Läden, wo es günstig ist. Leider ist es heutzutage schwer die Läden zu finden, wo die Produktion fair geschieht, weil sogar die Designer und Geschäftsinhaber an jeder Ecke sparen wollen um mehr Umsatz zu haben. Auch teure Marken wie Louis Vuitton und Michael Kors haben in 80% der Fälle die Kleidung im Ausland unter schlechten Verhältnissen produziert und deshalb könnte man sich immer streiten und diskutieren sobald es um das Beobachten geht, wo man einkauft. P.S. super Beispiel mit 3-Instanzen-Modell .ESPA
Mir gefällt dein Blogeintrag wirklich gut, LALOK. Besonders gefällt mir, wie ehrlich du an die Sache herangehst. Auch ich verdränge zu oft mein Gewissen, wenn ich einkaufen gehe. Man möchte viel für wenig Geld. Wie genau und unter welchen Bedingungen das Kleidungsstück produziert wurde, daran möchte man gar nicht denken und ignoriert es. Ich habe bei Youtube ein Video gesehen, was mich ziemlich beeindruckt hat und zu deinen Ausführungen passt. Darin geht es um ein soziales Experiment, bei dem ein Automat mit T-Shirts mitten auf dem Marktplatz steht. Diese können für gerade einmal 2€ erworben werden. Am Anfang sieht man viele Menschen, die sich über diesen Preis freuen und sich nicht fragen, warum der so niedrig ist. Nach dem Button "Buy" kommt ein Video, wo genau diese Frage nach der Herkunft der T-Shirts beantwortet wird. Man sieht, wie die Menschen ein schlechtes Gewissen bekommen und die 2€ für eine Organisation spenden, anstatt das T-Shirt zu kaufen. Deinen Bezug auf das 3-Instanze-Modell finde ich sehr gelungen. Auch ich möchte beim nächsten Einkauf mehr auf mein Gewissen hören.
PS: Wenn jemand den Link zu dem Video möchte, der kann sich bei mir melden.
Sehr schön geschrieben LALOK. Mir gefallen besonders dein innerer Monolog und der Bezug zum 3-Instanzen-Modell, denn ich denke, jeder kann sich in diese Situation hineinversetzen. Ich glaube, dass viele oft wirklich kein schlechtes Gewissem beim Einkauf haben; nicht unbedingt, weil sie die Produktion der Produkte oder die Arbeitsbedingungen nicht schlimm finden, sondern vielleicht einfach nur, weil sie sich darüber keine Gedanken machen. Mir geht es oft genauso. Wenn ich einkaufen gehe, denke ich meist gar nicht daran. Erst wenn in den Medien wieder etwas darüber berichtet wurde, wird mir dieses Thema wieder in den Sinn gerufen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass man zwar ein schlechtes Gewissen hat, es aber beruhigt, indem man sich sagt: "Selbst wenn ich dieses Kleidungsstück jetzt nicht kaufe, ändert sich nichts an den Arbeitsbedingungen." Wenn wir alle den Entschluss fassen würden, den du am Ende deines Beitrags erwähnst, könnten wir nicht nur unserem Gewissen etwas Gutes tun, sondern vielleicht sogar noch mehr positive Auswirkungen erreichen.
Ich denke diese Idee mit dem Automaten, was du erzählt hast Pascal, ist wirklich gut und sollte vielleicht mehr eingesetzt werden. In dem Moment nachdem die Leute das T-shirt gekauft haben,werden die Menschen sofort mit dem Schlechten ihres Handels konfrontiert indem sie sehen wieso das T-shirt so billig ist. Und ich glaube grade weil die Leute dann direkt merken, dass gerade sie allein so ein "schlechtes" Kleidungsstück gekauft haben, sie dann auch sofort ein schlechtes Gewissen bekommen. Sowas zeigt mehr Wirkung, als wenn sie eine Woche nach ihrem Einkauf mal wieder von den schlechten Arbeitsbedingungen hören und sich nicht unbedingt angesprochen fühlen.
Ich finde den Blogbeitrag auch echt sehr gut veranschaulicht mit deinem inneren Monolog und erkenne mich darin auch wieder. Aber ich glaube auch, wie die Anderen, dass man beim Kauf gar nicht daran denkt, wo das T-Shirt herkommt oder unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. In dem Moment ist man glücklich, weil man mit seinem Geld, was man sich erarbeitet hat, günstig eingekauft hat. Erst, wenn man wieder daran erinnert wird, wie die T-Shirts hergestellt wurden, meldet sich das "Über-Ich" und man bekommt ein schlechtes Gewissen. Pascal, die Idee mit dem Automaten find ich prinzipiell auch nicht schlecht. Doch, was machst du, wenn du wirklich Sachen benötigst und dir ein T-Shirt für dann beispielsweise 40 Euro nicht leisten kannst? Ich hätte wahrscheinlich direkt nach dem Kauf ein schlechtes Gewissen, würde das T-Shirt aber dennoch kaufen.
LALOK dein Beitrag hat mich sehr angesprochen. Ich kenne das selbst, dass ich lieber billigere Kleidung kaufe, die genauso aussieht, als teurere. Warum? Weil ich mit meinem Auszubildendengehalt eine Wohnung, ein Auto und noch meinem Lebensunterhalt vollständig alleine tragen muss. Um mir noch "anderen Luxus", wie zum Beispiel Urlaub leisten zu können, muss ich jedoch an manchen Ecken sparen. Und das ist oft Kleidung. Deswegen kaufe ich mir häufig eine Hose für z.B. 40 € statt für 100 €. Schlechtes Gewissen? Ehrlich gesagt nein. Woher soll ich wissen, dass die 100 € Hose nicht von Kinderarbeitern oder Frauen mit kaum oder gar keinem Gehalt gefertigt wurde? Bloß der Preis verrät mir das nicht. Der Preis kann ja auch höher angesetzt sein, um noch mehr Profit daraus zu schlagen.
Ich habe mir auch oft einen Kopf gemacht, ob ich lieber das teurere Kleidungsstück kaufen soll. Einfach, weil ich weiß, dass das billigere auch dementsprechend hergestellt wird. Aber nein ich bin um ehrlich zu sein zu geizig! Aber das kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren. Aber das kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren.
Dem Zitat „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst“ von Robert Spaemann stimme ich zu. Ich empfinde es als eine Art der inneren Stimme in mir, die ständig über das Für und Gegen vor meinen Entscheidungen urteilt. Nach mir entwickelt sich das Gewissen vom Kleinkind auf immer weiter, da man durch die Eltern, Schule, Gesellschaft immer neue Werte anerzogen bekommt und sich somit eine Rangordnung der Werte bildet. Und das Gewissen fordert von uns diese Rangordnung bei unseren Entscheidungen einzuhalten. Bei vielen Entscheidungen aber fragt man sich aufgrund des Gewissens, ob man bei bestimmten Handlungen auch so behandelt werden möchte. Denn man hat auch bestimmte Anforderungen an unsere Mitmenschen. Daraus folgt aber, dass die Anforderung an andere auch eine Forderung an mich selbst ist (Goldene Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem andern zu.“). Dies wird im Alltag besonders deutlich. Zum Beispiel, wenn eine gute Freundin ein Outfit trägt, was ihr überhaupt nicht steht und sie mich dann fragt, wie ich es finde, habe ich zwei Entscheidungsmöglichkeiten. Erstens ich lüge sie an und sage, dass das gut aussieht, um sie nicht zu verletzen oder zweitens, ich sage ihr die Wahrheit, da muss ich aber mit ihrer Enttäuschung rechnen. Bei der Lüge würde sich sofort das schlechte Gewissen melden, da man auch nicht angelogen werden möchte. Deswegen sagt ich meiner Freundin die Wahrheit, da ich es auch so von ihr erwarte. Solche Situationen begleiten uns auch im Berufsleben. Zum Beispiel, ein Kunde entscheidet sich durchs Belesen zu Hause für ein bestimmtes Produkt und berichtet uns in einem Kundengespräch davon. Wir als Berater wissen, dass wir zwar an diesem Produkt gutes Geld verdienen würden, das Produkt jedoch zu dem Kunden teilweise überhaupt nicht passt. In dieser Situation denkt man darüber nach, ob man den Kunden darauf hinweist und ihm ein anderes anbietet, an dem wir aber weniger verdienen würden. Entscheidet man sich aber dafür, dass man den Kunden nicht darauf hinweist, meldet sich sofort das schlechte Gewissen und drängt uns somit noch einmal zum Überdenken der Entscheidung. Solche Gewissensentscheidungen begleiten uns ein Leben lang. Egal wo und mit wem man ist. Das Gewissen ist also die eigene Forderung an sich selbst. Die Konsequenz für den Alltag, wie auch für das Berufsleben ist, dass man sich damit auseinandersetzt, was gut und was schlecht ist. Man soll die positiven, sowie auch die negativen Seiten der Entscheidung gegeneinander abwägen und mit der Rangfolge der eigenen Werte, sowie mit den eigenen Forderungen vergleichen. Am Ende sollte man die Entscheidung mit dem eigenen Gewissen vereinbaren und sich selbst damit identifizieren können. Denn schließlich ist man allein für die Folgen der eigenen Entscheidung verantwortlich, weil das Gewissen den Entschluss nur beurteilt und als eine Entscheidungshilfe dient. Das schlechte Gewissen hat meistens negative Konsequenzen, auch wenn wir es nicht bemerken, und wir bemerken es meistens nicht, weil wir es auch nicht merken wollen. Das schlechte Gewissen verfinstert unseren Verstand, wodurch die Solidarität unter Leuten mehr und mehr verloren geht und sich eine Gesellschaft aus Egoisten immer mehr durchsetzt. Ich denke aber auch, dass das Gewissen, wie ein Kompass ist, das uns auf den richtigen Weg lenkt und zur Entwicklung von positiven Gefühlen wie Erleichterung, Stolz und Freude führt. Es zeigt uns, welche Richtung wir auf unserem Lebensweg einschlagen und welche meiden sollen. Somit kann man unser Gewissen mit einem Schatten vergleichen, der uns ein Leben lang verfolgt. Es ist immer widersprüchlich auf sein Gewissen zu hören, da man im Normalfall nicht das tut, was einen im Moment glücklich macht. Zum Beispiel, ich würde nie meinem Nächsten die bittere Wahrheit, die ihn kränkt, sagen, stattdessen würde ich es für mich behalten und mich mit meinem schlechten Gewissen auseinandersetzen.
ILUJ ich finde den Vergleich, dass das Gewissen eine Art Schatten ist, der uns ein Leben lang verfolgt, äußerst treffend!
Man kann sein Gewissen nicht einfach abstellen. Wenn man eine Handlung ausübt, welche im Nachhinein ein schlechtes Gewissen mit sich bringt, muss man damit leben oder man bereinigt es, indem man seine Handlung wieder dem Guten wendet. (z.B. Hat man es nicht für nötig gefunden seiner Mutter zum Muttertag etwas zu schenken und sie ist sehr traurig darüber, kann man seine Handlung zum Guten wenden, indem man ihr beim nächsten Besuch einen Strauß Blumen mitbringt.) Macht man das jedoch nicht muss man sich mit dem schlechten Gewissen vereinbaren --> mit dem Schatten leben. Ich glaube auch, dass wenn man sich häufig falsch entscheidet, der Schatten, der immer größer wird (= das schlechte Gewissen) unsere zukünftigen Entscheidungen beeinflusst. "Warum also etwas nicht tun, was uns einen Vorteil bringt oder uns glücklich macht, wenn man ein schlechtes Gewissen danach bekommt. Man lebt ja jetzt schon mit einem Schatten vieler schlechter Gewissen wegen Handlungen und da macht die eine Handlung mehr jetzt nichts mehr aus.", wäre ein möglicher Gedankengang.
Ich finde deine Konsequenzen sehr gut formuliert. Auch deine Beispiele finde ich treffend und sehr naheliegend, da vermutlich jeder von uns schon in diesen Situationen war und die gleichen Gedankengänge hatten. Allerdings denke ich nicht, dass sich die Forderung an uns selbst aus der Forderung an Andere ergibt. Ich habe gewisse Vorstellungen an mich als Person, das heißt aber nicht automatisch, dass ich diese Forderung auch an Andere habe. Viel mehr finde ich, dass die Forderung an mich und die Forderung an Andere gleichgesetzte Faktoren bei der Bildung des Gewissens sind. Ich gebe dir allerdings in dem Punkt Recht, dass Entscheidungen, bei denen wir ein schlechtes Gewissen haben, ähnliche Entscheidungen in der Zukunft beeinflussen. Auch, dass du das Gewissen als Schatten bezeichnest, ist gut. Einen Schatten sieht man nicht immer, genau so ist es mit dem Gewissen. Nicht bei jeder Entscheidung muss das Gewissen eine Rolle spielen.
Sehr starker Beitrag. Du hast sehr schöne und präzise Formulierungen gewählt und damit deine Meinung sehr verständlich und nachvollziehbar wiedergeben können. Ich kann mich zu 100% damit identifizieren und habe deinen Beitrag sogar mehrmals gelesen, weil mir solch klare Formulierungen vermutlich nicht eingefallen wären. Danke
Wir leben heute in einer Welt, in der man oft dazu verleitet wird, etwas zu tun, das man eigentlich gar nicht will. Etwas, das gegen die eigenen Grundsätze und Werte spricht. Und trotzdem gibt man manchmal der Versuchung nach. Das Ergebnis? Ein schlechtes Gefühl, eine innere Stimme, die einen anklagt und immer wieder bewusst macht, dass man etwas Falsches getan hat. Robert Spaemann, ein deutscher Philosoph, traf dazu eine interessante Aussage. Er schrieb:“Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Stimmt das? Und was bedeutet das für mein tägliches Leben?
Ich vergleiche das Gewissen gern mit einem Kompass. Stellen wir uns einen Menschen vor, der sich auf einer Wanderung befindet. Er kennt sein Ziel und weiß, dass es im Norden liegt. Aber er kennt nicht den genauen Weg. Als Hilfe hat er nur einen Kompass. Er schaut darauf und sieht, dass die Nadel nach rechts zeigt. Der Kompass fordert ihn sozusagen auf:“Geh nach rechts, das ist der richtige Weg!“ Folgt er dieser Anweisung, wird er sein Ziel erreichen. Geht er jedoch nach links, wird er nicht ankommen.
So ähnlich funktioniert das Gewissen. Beeinflusst durch die Erziehung, den Umgang mit anderen Menschen, die Kultur oder die Religion hat man sich bestimmte Grundsätze und Werte angeeignet, nach denen man leben möchte. Auf dieser Grundlage fordert das Gewissen uns zu bestimmten Handlungen auf oder warnt uns davor. Hört man darauf, bereitet das ein angenehmes, zufriedenes Gefühl. Handelt man anders, ist genau das Gegenteil der Fall: man fühlt sich schlecht, kann vielleicht nicht mehr ruhig schlafen und hat das Bedürfnis, seine Handlung wieder gut zu machen.
Das Gewissen ist also ein Empfinden für Recht und Unrecht, welche anklagt oder entschuldigt, eine innere Stimme, die vor falschem Handeln bewahrt und schützt. Es ist etwas sehr persönliches und, je nachdem wie es geschult wird, auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Deshalb ist Spaemans Aussage sehr treffend. „Das Gewissen ist eine Forderung [eines jeden Menschen] an [sich] selbst.“
Das Problem dabei? Ich habe eben den Ausdruck „gut geschult“ verwendet. Dieser kann sehr unterschiedlich interpretiert werden, da eben jeder Mensch andere Anforderungen an sich selbst stellt. Was für den einen eine ganz normale und gerechtfertigte Handlung ist, kann das Gewissen des anderen auf eine Probe stellen. Ich denke, es ist wichtig, den „inneren Kompass“ so auszurichten, dass man nicht nur an den eigenen Vorteil denkt. Man muss sich bewusst sein, dass jede Handlung und jede Entscheidung Auswirkungen auf andere hat.
Für mich ist zum Beispiel die Ehrlichkeit ein sehr wichtiger Wert. Bei jeder noch so kleinen Lüge meldet sich mein Gewissen und sagt: “Das war falsch. Das musst du das nächste Mal anders machen.“ Auch auf Arbeit spielt das Gewissen eine große Rolle. Als Bankkauffrau stehe ich zwischen zwei Positionen: der Anforderung, Produkte zu verkaufen und dem Wissen, dass ich es mit Menschen zu tun habe, die unterschiedliche Bedürfnisse haben und denen ich somit nicht einfach irgendetwas verkaufen möchte. Mein Gewissen sagt mir, dass ich einen Mittelweg zwischen Verkauf und individueller Beratung finden muss. Nur wenn ich darauf höre, kann ich meine Arbeit mit einem guten Gefühl ausführen. Das sind nur zwei Beispiele dafür, welche Bedeutung mein Gewissen für mich hat. Genau genommen ist es immer da und unterstützt mich dabei, Entscheidungen nach den Grundsätzen auszurichten, die ich für mein Leben angenommen und festgelegt habe.
Ein Kompass kann kaputt gehen, wenn mal ihn nicht pflegt. Auch das Gewissen kann „abstumpfen“. Dann kann man sich nicht mehr darauf verlassen. Es liegt in der Verantwortung eines jeden Menschen, sich damit auseinanderzusetzen. Denn eins ist klar: auf ein gut geschultes Gewissen zu hören oder nicht hat weitreichende Konsequenzen für mein Leben und das Leben anderer.
Deinem Blogeintrag möchte ich im Allgemeinen zustimmen. Nach mir treffen deine meisten Aussagen über das Gewissen zu. Zum Beispiel, dass man heut oft dazu verleitet wird, etwas zu tun, was man eigentlich gar nicht will, weil das gegen die eigenen Grundsätze und Werte spricht. Hier müssen wir gegen unser Gewissen handeln, da die Gesellschaftsnormen dies von uns verlangen. Es ist auch richtig, dass das Gewissen etwas sehr persönliches und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Sehr treffend auch finde ich deine Aussage bezüglich unseres zukünftigen Berufes, dass man einen Mittelweg zwischen Verkauf und individueller Beratung finden muss, um unsere Arbeit mit einem guten Gefühl für beide Parteien auszuführen. Was mich zweifeln lässt, ist, ob man immer ehrlich sein soll? Es gibt doch Situationen, in denen man ein reines Gewissen hat, man aber die Person, der man gegenüber steht, mit dieser Entscheidung verletzt. Es ist mir lieber, mich mit meinem schlechten Gewissen auseinanderzusetzen, als meinen Nächsten mit der bitteren Wahrheit zu kränken, die nichts in seinem Leben verändert. Zum Beispiel: Deine Freundin wurde von ihrem Freund verlassen und ist sehr gekränkt. Du weißt aber, dass er sie betrogen hat. Würdest du ihr das irgendwann erzählen, um sie noch mehr zu verletzten? Wird deine Ehrlichkeit hier helfen bzw. zur positiven Änderung führen?
Ich bin der Meinung, dass man immer ehrlich sein soll. Stell dir doch mal vor, du wärst die betrogene Freundin aus deinem Beispiel. Irgendwann erfährst du, dass deine Freundin davon wusste. Würdest du dich dann nicht noch mehr hintergangen fühlen? Würdest du dich nicht fragen, warum deine Freundin dir das verschwiegen hat? Wenn schon dein Freund dich betrogen hat, warum hat dann nicht wenigstens deine Freundin zu dir gestanden und gezeigt, dass sie immer ehrlich zu dir ist?
Die Wahrheit kann manchmal weh tun und verletzen, da hast du Recht. Ich erwarte von meinen Freunden aber trotzdem, dass sie immer ehrlich zu mir sind. Ich muss mich darauf verlassen können, denn nur dann kann ich Ihnen vertrauen. Und da ich Ehrlichkeit von anderen erwarte, möchte ich es auch selbst sein. Das ist eine Forderung an mich selbst.
Ich stimmt dir vollkommen zu. Vor allem das Beispiel mit der Ehrlichkeit gefällt mir sehr gut. Ich mein sicherlich hat jeder schon einmal eine Freundin oder Freund oder auch die Eltern angelogen. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit war oder doch Etwas schwerwiegendes, denke ich, dass sich das Gewissen gemeldet hat. Laut dem Philosophen Kant verfolgt einen das Gewissen wie ein Schatten und das kann meiner Meinung nach sehr lange dauern. Sicherlich kann man das Gewissen auch unterdrückt werden aber früher oder später meldet es sich wieder, weil die Lüge vielleicht aufflogen ist. Denn bekanntlich kommt früher oder später immer die Wahrheit an das Licht. Und ich denke, dass die Konsequenzen dann größer sind, als wenn man von Anfang an gleich mit offenen Karten gespielt hätte. Bezogen auf das Beispiel mit der betrogen Freundin. Hätte man ihr die Geschichte von ihrem Freund von Anfang an erzählt, wäre sie sicherlich verletzt. Wenn man aber überlegt man verschweigt es ihr als Freundin und sie erfährt es später doch, dann ist sie nicht nur verletzt weil sie betrogen wurde sondern auch weil du es ihr als ihre Freundin nicht erzählt hast. Also denkt daran, lieber gleich von Anfang an mit offenen karten spielen.
Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen, ich kann deine Worte sehr gut nachvollziehen. Das Gewissen ist sehr individuell, je nach dem wo man aufwächst, welche Menschen, welche Charaktere man um sich hat und welche Werte und Normen man vermittelt bekommt.
Ein wirklich sehr guter Beitrag, der auf jeden Fall zum Nachdenken anregt. Das Gewissen als Kompass zu bezeichnen, der unser Ziel zeigt, aber nicht den genauen Weg, finde ich sehr treffend. Auch, dass das Gewissen bei jedem anders ausgeprägt ist bzw. jeder an einem anderen Punkt ein schlechtes Gewissen bekommt, stimmt vollkommen, denn jeder empfindet etwas anderes als "gut geschult". Zu deinem Beispiel in unserem Beruf. Klar, wir müssen verkaufen und wollen trotzdem eine individuelle Beratung. Doch genau so unterschiedlich und individuell das Gewissen ist bei Menschen, sind es die Menschen auch. Daher gibt es zu jedem Produkt einen Kunden, der passt bzw zu jedem Menschen ein Produkt, das passt. Daher finde ich in dieser Situation die individuelle Beratung echt wichtiger. Zum Beispiel der Ehrlichkeit, was ILUJ aufgegriffen hat. Ich finde, dass es echt situationsabhängig ist. Klar, man soll immer ehrlich sein. Aber manchmal gibt es Situationen, in denen man auch trotz Ehrlichkeit ein schlechtes Gewissen hat, weil es dem Gegenüber dadurch noch viel schlechter geht. Hier ist wichtig zu beachten, wie ich in der Situation behandelt werden wollte.
Mir gefallen deine aufgeführten Überlegungen, LILI. Ich bin auch der Meinung, dass das Gewissen eine individuelle Sache ist, die vom sozialen Umfeld abhängig ist. Ich muss jedoch auch 1FCBW recht geben bei seiner Aussage, das Lügen in manchen Situationen kein schlechtes Gewissen auslösen muss: Notlügen. In bestimmten Situationen ist es nicht ratsam, ehrlich zu sein, da der Betroffene sich noch schlechter fühlen würde. Meiner Meinung nach wäre es hier sinnvoll, nichts zu sagen bzw. sich eine Notlüge einfallen zu lassen. Das heißt nicht, das man später nicht die Wahrheit sagen kann. Ansonsten finde ich deinen Schlussgedanken, das Gewissen als Kompass zu sehen, sehr gut und nachvollziehbar.
@ ILUJ Ich finde deinen Gedankengang toll. Zu lügen und ein schlechtes Gewissen bekommen, um anderen nicht zu Schaden. Was ich mich nur frage: macht meine Forderung an mich selbst, anderen die Wahrheit zu verschweigen, wenn sie dadurch sonst verletzt würden, mir in dieser Situation nicht zwar anfangs ein schlechtes, aber im Grunde doch ein gutes Gewissen, weil ich aufgrund eigener Moralvorstellungen richtig gehandelt habe?
Lili dein Beitrag ist toll! Ich stimme dir voll und ganz zu. Das Beispiel mit Ehrlichkeit gefällt mir sehr gut und ich sehe es genau so.Ich habe immer ein schlchtes Gewissen, sobald ich jemanden anlüge und ich selber will nicht angelogen werden, weil sowas macht mich sauer. Espa
"Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst." - TEIL 1
Das sagt der Philosoph Robert Spaemann. Er meint, dass unser Gewissen unser Handeln beeinflusst. 3 Aspekte durchleuchten, ob wir das, was wir vorhaben zu machen, letztendlich wirklich machen oder es für unangebracht halten. Der erste Aspekt ist "die moralischen Forderungen". Klingt ganz einfach, ist es auch. Ob unser Handeln richtig ist machen wir bei diesem Aspekt an der Vereinbarkeit mit der Religion, Sitten, den Menschenrechten und dem restlichen Verhalten der Gesellschaft fest. Widerspricht unser Handeln einem dieser moralischen Aspekte, ist die Kette des richtigen Handelns durchbrochen - wir haben ein schlechtes Gewissen, falls wir unsere Handlung vollziehen. Der zweite Aspekt ist "die Forderung an Andere". Diesmal klingt es schwer, ist es aber nicht. Hinter diesem Aspekt verbirgt sich, zu beurteilen, ob Andere richtig handeln. Wenn Sie es nicht machen, dann bringt das in uns z.B. Abneigung hervor. Deswegen kann man hierauf das Sprichwort "Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem Andern zu!" anwenden. Man selbst möchte nicht schlecht oder falsch behandelt werden, warum hat man dann ein Anrecht darauf Andere so zu behandeln? - Hat man nicht. - Der dritte Aspekt ist "das Ich" oder auch die "Forderung an mich". Das ist die Instanz, die letztendlich die Handlung beurteilt. Ist sie richtig oder falsch? Das findet sie heraus, indem sie alle Ergebnisse der anderen Instanzen abwiegt und vergleicht, ob es zu meinem eigenen Anspruch an mich selbst passt. Es kann ja auch möglich sein, dass die Handlung nicht gegen moralische Forderungen verstößt und auch andere das machen, ich jedoch nicht damit einverstanden bin, es selbst zu machen.
Wenn einer dieser Aspekte auf eine falsche Handlung hinweist, tritt bei uns ein schlechtes Gewissen ein, falls wir die Handlung doch vollziehen. Das heißt, wir wissen, dass die Handlung falsch war und fühlen uns jetzt schlecht, es gemacht zu haben. - Und das ist es, warum das Gewissen eine Forderung von uns selbst an uns selbst ist: Wir selbst beurteilen die Handlung anhand der 3 Aspekte, wir selbst haben gewisse Ansprüche an uns, wie wir uns verhalten sollen und wir selbst reflektieren unsere Handlungen immer wieder, nachdem wir sie vollzogen haben.
"Das Gewissen als eine Forderung von und selbst an uns selbst." TEIL 2
Ein Beispiel aus dem Alltag: Gestern erst lief ich in der Fußgängerzone der Stadt entlang. Ich wollte mein Handy aus meiner Jackentasche holen und - siehe da - ein zusammengeknülltes Kaugummipapier fiel auf den Gehweg. Was mache ich nun?, dachte ich mir. Gehe ich den Umstand ein, bücke mich und suche einen Papierkorb in mitten der Menschenmenge? Oder lasse ich es einfach liegen, weil es für mich leichter und umstandsloser ist?
Mein Gewissen setzte sich ein. (1. Aspekt) Es ist so Sitte, dass man seinen Müll in einen Papierkorb wirft. Dafür sind sie ja da. Und außerdem würde die Welt ja vollkommen zugemüllt sein, wenn jeder seinen Müll liegen lassen würde. - Kaugummipapier liegen lassen = falsche Handlung!
(2. Aspekt) Lassen andere Menschen auch Ihren Müll auf der Straße liegen? Ja! Sogar sehr viele! Gefällt mir das, wenn ich im Kniehebeschritt über den ganzen Müll steigen muss? Nein! Daraus folgt - Kaugummipapier liegen lassen = falsche Handlung!
(3. Aspekt) Passt es denn überhaupt zu mir, dass ich das Kaugummipapier liegen lassen würde? Ist es mein Anspruch? NEIN! Ein(e) angehende(r) Bankkaufmann/-frau im seriösen Anzug, mit klaren Vorstellungen von der Zukunft sollte so etwas nicht machen. Außerdem bin ich nicht faul und kann den kleinen Umstand, der mir damit entsteht es aufzuheben, verkraften. Daraus folgt - Kaugummipapier liegen lassen = falsche Handlung!
Was habe ich aber nun wirklich getan? Laut des 3-Instanzen-Modells von Spaemann hätte ich es aufheben müssen.......
Ich stand da und habe kurze Zeit auf das Kaugummipapier geschaut. Ein schlechtes Gewissen stellte sich ein. - Und ich hob es auf und schmiss es weg. Warum sich einige Stunden mit einem schlechten Gewissen plagen, wenn ich diesen kleinen Umstand in Kauf nehmen kann und es wegschmeißen kann? Damit lebe ich viel ruhiger.
Was leite ich daraus für mich ab? Man sollte immer erst, bevor man etwas macht, abwägen, ob es richtig ist. Ein schlechtes Gewissen ist nämlich schlimmer, als ein kleiner Umstand.
Deiner Äußerung, dass unser richtiges Handeln von der Vereinbarkeit mit der Religion, Sitten und den Menschenrechten abhängt, stimme ich zu. Ich finde auch richtig, dass man kein Anrecht hat, die anderen schlecht oder falsch zu behandeln, wenn man das von den anderen auch so erwartet. Mir hat auch deine Aussage gefallen, dass es in unserer Gesellschaft solche moralischen Forderungen gibt, mit denen ich nicht unbedingt einverstanden bin. Da ich aber nicht gegen diesen moralischen Forderungen verstoßen will, mache ich es, um kein schlechtes Gewissen zu haben. Das heißt aber nicht, dass ich mit dieser Handlung glücklich bin. In solchen Situation müssen wir uns entscheiden, wollen wir mit unserer Handlung die anderen zufrieden stellen oder sich selbst…
Das besondere an deinem Beitrag ist meiner Meinung nach das Beispiel, welches du gewählt hast. Es ist so simpel, dass jeder es nachvollziehen kann, und im Zusammenhang mit deinen 3 Aspekten zeigt es wirklich deutlich, wie unser Gewissen funktioniert. Es sagt, ob eine Handlung richtig oder falsch ist. Auf dieser Grundlage trifft man dann die Entscheidung. Wirklich sehr verständlich und strukturiert beschrieben!
Ich muss sagen, dein Beitrag gefällt mir sehr gut. Du hast die 3 Aspekt meiner Meinung nach sehr gut beleuchtet und verständlich erklärt. Auch dein Beispiel ist wirklich sehr gut nachvollziehbar. Ich habe nachdem ich deinen Beitrag gelesen hab, auch mal darauf geachtet was in meinem Kopf passiert, wenn ich zum Beispiel mal etwas verliere und muss sagen das man genau diese 3 Aspekte im Kopf durchläuft. Das war mir so noch gar nicht bewusst geworden, aber es stimmt.
Finde dein Beispiel toll mit dem Kaugummi. Sehr toll und einfach erklärt. Wie LALOK schon sagte: mir war es auch nicht so bewusst und ich habe es auch beobachtet und mich genauso gefühlt wie du. ESPA
Aufgabe 2: Vergleiche Sie die philosophischen Standpunkte von Kant und Sparmann mit dem psychologischen Ansatz von Freud. Begründen Sie im Blog, welche Erklärung Ihnen am meisten einleuchtet. Führen Sie auch Beispiele an.
Nach Kant hat jeder Mensch ein Gewissen, es ist wie ein innerer Richter. Das Gewissen ist etwas, dass der sich nicht aneignen kann, sondern willkürlich Besitz davon hat. Es kann zwar durch Lüste und Verwirrtheit betäubt bzw. „außer Gefecht gesetzt“, aber nicht vermieden werden. Der Mensch kann sich von seinem Gewissen nicht beeindrucken lasse, aber abstellen, kann er es nicht. „Die Stimme“ wird er immer hören.
Spaemann ist dagegen der Meinung, dass das Gewissen dem Menschen sagt, was er zu tun und zu lassen hat. Die Antwort des Gewissens ist immer richtig, aber in dieser Einfachheit verwirrend, sodass man oft etwas anderes in Betracht zieht, aber im Endeffekt doch wieder zur Entscheidung des Gewissens zurückkehrt. Der Begriff des Gewissens ist von vornherein nicht genau definierbar. Auf der einen Seite ist der Mensch gewissenhaft, der sich an Regeln hält und nichts falsch macht. Aber auf der anderen Seite ist der Mensch der Widerstand zeigt, genauso gewissenhaft. Das Gewissen ist ein „unbedingt zu respektierendes Heiligtum des Menschen“, welches durch die Verfassung geschützt ist, es aber trotzdem zurr Verurteilung von sogenannten „Gewissenstätern“. Für die einen ist das Gewissen die Stimme Gottes im Menschen, für die anderen eine „anerzogene Verinnerlichung ursprünglicher äußerlicher Herrschaftsformen. Hier kann man Bezug auf den früher in Deutschland herrschenden Nationalsozialismus nehmen. Alle Menschen sollten, bei diesem Thema, egal aus welchem Land sie stammen, ein schlechtes Gewissen bekommen. Einfach aus dem Grund, dass so etwas nie wieder vorkommt. Denn jeder mensch hat ein Recht auf Leben. Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst, das bedeutet, wenn ich jemanden verletzte, schädige ich damit mir selbst, indem ich ein schlechtes Gewissen bekomme.
Freud hat das Gewissen als Über-Ich in sein Drei-Instanzen-Modell eingearbeitet. Die erste Instanz ist das Es, dies ist das Lustprinzip, also die Triebe des Menschen. Das ES ist angeboren und ein unbewusster Teil des Lebens. Es besteht vor allem aus dem Sexualtrieb (Eros), sowie dem Todes- und Gewalttrieben (Thanatos). Die Triebwünsche können in einer Kultur nicht ausgelebt, sondern müssen verdrängt werden. Deshalb gibt es das Über-Ich. Es entsteht im Kindesalter durch gesellschaftliche, anerzogene und verinnerlichte Normen und Forderung, als Gegenpart zum ES. Ohne das Über-Ich könnte eine Kultur nicht überleben. Denn wen Jeder machen würde, was er will, würde es die Menschheit wahrscheinlich überhaupt nicht mehr geben. Das Ich, ist die bewusste Persönlichkeit, es ist der Vermittler zwischen dem ES und dem Über-Ich. Das ich muss sich verändern, um den Forderungen des Über-Ich und den Trieben des ES gerecht zu werden.
Freud zieht äußere und innere Faktoren zur Beeinflussung des Gewissens in Betracht, Kant hingegen geht nur auf die inneren und Spaemann nur auf die äußeren Faktoren ein. Freud beziegt die Triebe, sowie die Anforderungen der Gesellschaft auf den Menschen ein. Dies ist meiner Meinung nach am logischten, da der Mensch sehr darauf achtet, wie er auf andere Menschen wirkt, und somit seine Vorlieben und sein Verhalten den Anforderungen der Gesellschaft anpasst. Alle 3 Philosophen haben den Standpunkt, dass jeder Mensch ein Gewissen hat. Nur, dass Freud das Gewissen als Über.ich bezeichnet. Bei Kant und Spaemann ist das Gewissen ab der Geburt ein Teil des Menschen. Freud dagegen meint, dass das Gewissen (Über-Ich) durch gesellschaftliche und anerzogene Normen und Forderungen geformt wird. Auch hier erscheint mir Freuds Erklärung am logischsten, da ich denke, dass wenn man Kinder keine Normen und Forderungen stellen würden, sie sich viel ichbezogener entwickeln würden. Sie würden immer so entscheiden, dass sie am meisten davon profitieren. Allerdings würde dadurch, wie Freud sagt, keine Kultur „dauerhaft existieren“. Deshalb muss das ES durch das Über-Ich verdrängt werden.
Robert Spaemann sieht das Gewissen als "Forderung von uns selbst an uns selbst", welche für die Handlungen eines Einzelnen verantwortlich sei. Das Gewissen hat zwei Seiten: das gute und das schlechte Gewissen. Doch woran wird das gute bzw. schlechte Gewissen gemessen und ist es wirklich nur eine Forderung an mich selbst? Als Orientierung für das Gewissen, welches beurteilt, ob eine Handlung richtig oder falsch ist, dienen die moralischen Forderungen und Werte. Diese werden durch die Gesellschaft, in der man lebt und durch das allgemeine soziale Umfeld und Mitmenschen bestimmt. Werden diese Werte eingehalten, hat man ein gutes Gewissen, verstößt man dagegen, hat man ein schlechtes Gewissen. Ein Beispiel: das Lügen. Jeder bekommt von seinen Eltern und Mitmenschen bereits im Kleinkindalter gelehrt, dass man nicht lügen soll. Lügt man einem Menschen ins Gesicht, bekommt man ein schlechtes Gewissen, da dies laut den moralischen Forderungen nicht richtig ist. Sagt man die Wahrheit, hält man sich an die moralischen Werte, in diesem Fall Ehrlichkeit und man hat kein schlechtes Gewissen. Doch das Ganze ist nicht so einfach. Wie verhält man sich bspw. bei einer Notlüge? Hier kommen noch zwei weitere Punkte ins Spiel: die Forderung von mir an mich selbst und die Forderung von mir an Andere. Ich habe die Forderung an mich, immer die Wahrheit zu sagen. Doch was ist, wenn die Wahrheit den Anderen derart kränken würde, dass er diese nicht verträgt? Halt ich mich an die moralischen Forderungen und sage die Wahrheit? Oder sage ich nicht die Wahrheit, um den Anderen nicht zu kränken? Hier kommt der dritte Punkt ins Spiel: die Forderung von mir an Andere. Was ist meine Vorstellung, wie Andere in der Situation mit mir umgehen? Will ich unbedingt die Wahrheit hören, weil es moralisch richtig ist und ich sie aber nicht vertragen kann? Oder will ich etwas hören, was mich nicht so kränkt, aber dann nicht die Wahrheit ist? Wenn man nach diesen drei Punkten seiner Meinung nach richtig handelt, hat man ein gutes Gewissen. Sonst nicht. Genau nach diesem Muster sollte man auch bei Gewissensentscheidungen handeln, unabhängig davon, ob es im Beruf oder Alltag ist. Gerade in unserem Beruf ist es wichtig, die Entscheidungen mit seinem Gewissen vereinbaren zu können, schließlich arbeitet man mit dem Geld des Kunden. Wenn er denkt, dass eine Produktlösung zu ihm passt, wir als ausgebildete Bankkaufleute aber wissen, dass es nicht so ist, sollten wir ihn darauf auch hinweisen. Man hält sich in dieser Situation also an die moralischen Forderungen, behandelt den Kunden, wie man selbst behandelt werden möchte und auch die persönliche Forderung an mich, ehrlich zum Kunden zu sein, ist erfüllt. Auch im Alltag lässt sich das Schema gut anwenden. Man ist zu 15 Uhr mit einem Freund verabredet. Allerdings will man bspw. lieber schlafen. Laut moralischen Werten ist es richtig, pünktlich zu sein. Und auch die Forderung an mich selbst sagt, dass ich pünktlich sein soll, denn in der gleichen Situation hätte ich Pünktlichkeit von Anderen erwartet. Also hätte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu spät kommen würde.
Deine beiden Beispiele finde ich wirklich gut und vor allem nachvollziehbar.
Die Notlüge ist natürlich immer sehr situationsabhängig. Ob ich nun vergessen habe den Geschirrspüler auszuräumen oder einer Person vielleicht ein Leid erspare, in welcher Form auch immer, muss meiner Meinung nach immer noch differenziert werden. Beim Geschirrspüler hätte ich ein schlechteres Gewissen, wenn ich lügen würde, als wenn ich einer Person enorm weiterhelfe oder sogar ein Leben rette.
Dein Blogeintrag gefällt mir sehr gut, da er auch meinen Aussagen zum Thema „Gewissen“ ähnelt. Besonders möchte ich deiner Ansicht zur „Notlüge“ zustimmen. Ich gebe dir vollkommen Recht, dass es manchmal besser ist, die Wahrheit für sich zu behalten, statt damit die anderen zu kränken. Was bringt mir, mich an die moralischen Forderungen zu halten, wenn der andere die bittere Wahrheit nicht oder schwer verträgt. Wie ich schon in einem anderen Kommentar erwähnt habe, soll man sich gut überlegen, ob die Wahrheit, die ich aus den moralischen Gründen sage, keine schlimmeren Folgen mit sich bringt. Da denke ich nicht an mein schlechtes Gewissen, sondern an das Wohlbefinden des Anderen.
Ich finde deinen Beitrag sehr alltagsnah, 1FCBW. Die Beispiele, die du gewählt hast, sind wirklich Situationen, in denen man besser nachdenken sollte, wie man letztendlich handelt.
Was ich aber am interessantesten an deinem Beitrag finde ist, dass du etwas angesprochen hast, was eine Art "Teufelskreis" darspiegelt.
Wenn man lügt, um jemand Anderen nicht zu verletzen, lügt man trotzdem und verstößt somit gegen eine Instanz von Robert Spaemann: gegen die "moralischen Forderungen". Sagt man jedoch die Wahrheit, um jemand Anderen nicht seelisch zu verletzen (Bsp.: Das Kleid steht dir nicht.), so kann man in Konflikt mit der Instanz "Forderung an Andere" kommen. Man selbst möchte ja auch nicht von Anderen gekränkt werden.
Also kommt man bei dem Beispiel nicht um ein schlechtes Gewissen herum?!
Also ich finde deinen Beitrag auch wirklich gut und realitätsnah.
Um auf deine Frage zu antworten, Frühling15: JA! Es ist so! Man komm nicht aus dem Teufelskreis hinaus, also um ein schlechtes Gewissen herum.
Aber jeder muss für sich selber entscheiden, mit welchem Gewissen er am Ende besser umgehen kann. Das ist dann aber auch wieder situationsabhängig. Jeder "Teufel" und "Engel" entscheiden anders, dass ist aber abhängig, wie wir sie uns anerzogen haben.
Mir gefällt dein Gedankenansatz sehr gut. Auch das Beispiel mit dem Lügen finde ich sehr gut gewählt, besonders aber auch dein Bezug auf das Gewissen in unserem Berufsleben. Es ist interessant, wie du verschiedenste Aspekte des Gewissens beleuchtest und an Beispielen anwendest. Das Gewissen ist nicht nur eine Forderung von uns selbst an uns selbst, sondern auch eine Forderung an andere. Man sollte sich immer vor Augen führen, wie man selbst in einer bestimmt Situation behandelt werden möchte.
Beispiele verdeutlichen doch immer sehr gut was man meint und ich denke mit deinen Ausführungen hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Obwohl das Thema Lügen immer sehr schwierig zu beleuchten ist, da es sehr situationsabhängig ist. Jede Notlüge hat einen Hintergrund aber ob sie gleich ein schlechtes Gewissen zu Folge ist, würde ich nicht unterschreiben aber es macht einen nachdenklich! TISI
"Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst", stellte Robert Spaemann in seinem Werk "Moralische Grundbegriffe" aus dem Jahr 1991 fest. Aber was genau ist eigentlich damit gemeint?
Das Gewissen unterscheidet sich von Mensch zu Mensch, denn es entwickelt sich durch Personen und Verhaltensweisen, die uns in unserem Leben begleiten und dadurch, vor allem in jungen Jahren, stark prägen. Das heißt, jedes Individuum entscheidet für sich, ganz persönlich, welches Verhalten und welche Handlungsweisen es als richtig oder falsch bewertet. Durch diese Reflektion des eigenen oder eines fremden Verhaltens resultiert ein Lernprozess, unser Gewissen beginnt zu arbeiten. Im besten Fall denken wir bei unserer nächsten Handlung erst nach und agieren danach unserem Gewissen entsprechend.
Nun ist eine Forderung eine Art von Erwartung. Eine Erwartung kann ich aber nur haben, wenn ich mir in etwa klar darüber bin, was auf mich zukommen könnte. Wenn ich ein kleines Grundgerüst vom Bevorstehenden in meiner Vorstellung darstellen kann. Und vor allem, wenn ich mir selbst vorstellen kann, wie ich in bestimmten Situationen handeln würde.
Für mich bedeutet die oben benannte These also nichts anderes, als dass ich für mein Gewissen so zu handeln habe, wie ich es mir von anderen erwarten würde und wie es den gesellschaftlichen Normen entspricht, die wir in unserer Kindheit durch das Verhalten unserer Mitmenschen erlernen und die unser Gewissen prägen.
Für mein Verhalten im Beruf und Alltag bedeutet das, dass ich im Gegenzug zu meinem monatlichen Gehalt, das mir mein individuelles Leben in dieser Gesellschaft ermöglicht, einen Beitrag zum Unternehmen leiste und nicht nur acht Stunden auf Dienstschluss warte. Denn dies ist eine Eigenschaft, die mir durch nahestehende Personen beigebracht wurde. Man muss für die eigenen Wünsche Leistung bringen. Außerdem helfe ich meinen Mitmenschen, wenn diese mich darum bitten und lehne es nicht undankbar ab. Denn auch ich fühle mich besser, wenn ich weiß, dass ich mich auf die Hilfe meiner Mitmenschen verlassen kann, wenn ich diese in Anspruch nehmen muss.
Katja ich finde deinen Beitrag sehr verständlich und präzise gestaltet. Besonders gut finde ich dein Beispiel mit der Arbeit. Natürlich muss man etwas leisten, um dafür sein Gehalt zu bekommen. So einfach aber bedeutend diese Erkenntnis, die du in deinem Beitrag geschrieben hast!
Wenn ich 8 Stunden am Tag dasitze und Däumchen drehe und trotzdem mein Gehalt bekomme stellt sich auch ein schlechtes Gewissen den Leuten gegenüber ein, die Lohn bekommen und dafür wirklich hart arbeiten müssen, da sie nach Leistung bezahlt werden.
Ebenfalls kann man das mit Arbeitslosen vergleichen. Viele Menschen, die Hartz IV beziehen bekommen alles in allem mehr Geld vom Staat für "nichts tun", als manche Arbeiter, die ein so geringes Einkommen erhalten, dass sie besser dran wären, wenn sie Arbeitslos wären. Viele davon erhalten noch Sozialhilfe als Unterstützung zu dem geringen Einkommen. Bekommt man da kein schlechtes Gewissen den o. g. Menschen gegenüber als Arbeitsloser?
Ein sehr verständlicher Beitrag Katja. Wie ich auch schon in anderen Kommentaren erwähnt habe, ist das Gewissen bei jedem anders. zusammengefasst, ich kann dir in deinen angesprochenen Punkten nur zustimmen. Frühling15: Das Thema Arbeitslosigkeit ist ein sehr sensibles... Man muss einfach unterscheiden, ist man arbeitslos und bemüht sich um einen neuen Job? Dann muss man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man alles für einen Job gibt. Sitzt man nur zu Hause und will nicht arbeiten, sollte man ein schlechtes Gewissen haben, doch oftmals gibt es Argumente für denjenigen, warum er das nicht hat. Ob die verständlich sind oder nicht, das ist jedem selbst überlassen - bei jedem ist das halt anders. Bei deinem Punkt, dass man was für sein Geld tun muss, stimme ich dir zu. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, wie ihr beide gesagt habt. Sollte man in dieser Situation nicht ein schlechtes Gewissen haben, dass man Leuten, die arbeiten wollen, den Platz nimmt? Da gibt es einfach kein richtig oder falsch, oder gut und schlecht bei dem Thema....bzw hat jeder eine andere Auffassung.
Auch ich finde deinen Beitrag gut nachvollziehbar, Katja. Das Gewissen ist bei jeden Menschen unterschiedlich. Es kommt auf das soziale Umfeld an, wie sich das Gewissen entwickelt. Mir gefällt, wie du das Gewissen als eine Erwartung siehst und es an deinem gewählten Beispiel verdeutlichst.
Dein Beitrag gefällt mir wirklich gut Katja. Du hast sehr schön gezeigt, dass unser Gewissen zwar durch die Menschen um uns geprägt wird, wir aber auch selbst entscheiden, durch wen wir es prägen lassen. Dein Beispiel mit der Arbeit gefällt mir besonders gut. Mein Arbeitgeber zahlt mir als Lohn für meine Leistung Geld. Wenn ich keine Leistung bringe, bedeutet das in gewissem Sinn, dass ich dem Arbeitgeber das Geld stehle.
Beim Thema Arbeitslosigkeit, das Frühling15 angeschnitten hat, muss man aber vorsichtig sein. Wie schon von 1FCBW beschrieben, müssen dort noch Unterschiede gemacht werden - je nach Gründen für die Arbeitslosigkeit und Versuchen, wieder eine Arbeit zu finden. Man kann nicht pauschal sagen, dass jeder Arbeitslose ein schlechtes Gewissen haben muss. Das zeigt auch wieder, wie individuell das Gewissen ist.
"[...] wir aber auch selbst entscheiden, durch wen wir es prägen lassen." Diesen Teil empfinde ich persönlich als problematisch und auch nicht ganz richtig. Wie heißt es so schön: "Eltern kann kann man sich nicht aussuchen". Und genau diese sind es doch, die in jungen Jahren das Wertebewusstsein prägen und somit auch das Gewissen. Alle späteren Entscheidungen, auch die Entscheidung an welchen Werten man sich orientieren will, sind doch letztendlich ein Produkt der elterlichen Erziehung. Klar ist es möglich, dass ein Kind andere Vorstellungen hat als die Eltern, dies ist aber Meinung nach darauf zurückzuführen, dass es äußere Einflüsse gab, die stärker geprägt haben als die eigenen Eltern, z.B. Lehrer, Mitschüler etc (dies gilt auch für Erwachsene). Das man dies aber aktiv steuern kann, denke ich nicht.
"Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst" (Robert Spaemann), "Gewissen ist das Bewußtsein eines inneren Gerichtshofes im Menschen." (Immanuel Kant) oder auch Sigmund Freuds "Drei-Instanzen Modell".
Theorien zu unserem Gewissen gibt es sicher noch viel mehr, doch heute möchte ich mich erstmal mit den Ideen dieser drei Philosophen auseinandersetzen. Was genau bedeuten diese Aussagen eigentlich? Unterscheiden Sie sich? Gibt es Gemeinsamkeiten? und vor allem: Welcher Standpunkt erscheint mir am plausibelsten? Auf diese Fragen möchte ich nun nachfolgend eingehen und hoffe, einige Denkanstöße geben zu können.
Robert Spaemann bezeichnet unser Gewissen als Forderung von uns selbst, an uns selbst. Die Herkunft des Gewissens lässt er hierbei offen ("Stimme Gottes" für die einen, "anerzogene Verinnerlichung" für die anderen). Doch was genau bedeutet das nun? Das Gewissen sagt uns, so Spaemann, welche Handlungen "Gut" und welche "Schlecht" sind. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass wir uns schlecht fühlen, wenn wir entegegen unserer Maxime handeln. Wenn wir also jemanden ungerecht behandeln, schädigen oder verletzen, so fällt unser Verhalten anderen Gegenüber immer auf uns zurück.
Immanuel Kant hingegen sieht unser Gewissen eher als einen Richter in uns selbst, der omnipräsent ist und dem wir, so sehr wir es auch versuchen, nicht entfliehen können. In dieser Aussage findet sich meiner Meinung nach schon die erste Gemeinsamkeit zur Theorie von Spaemann. Genauso wie bei ihm, hat man das Gefühl, Kant beschreibe ein "Ding" das in welcher Form auch immer existiert und dessen wir uns immer zu erwehren versuchen. Das Gewissen wird als Einfluss von außen betrachtet. Sei es durch den "Richter" oder die " Forderung" (Welche zwar von uns selbst kommt, aber dennoch durch "anerzogene Verinnerlichung" oder durch die "Stimme Gottes" gebildet wird).
Dieser Meinung ist auch Sigmund Freud, der in seinem "Drei-Instanzen-Modell" das Gewissen mit dem Begriff des "Über-Ich" veranschaulicht. Dieses "Über-Ich" ist ebenfalls von außen geprägt, wobei dieses aber im Laufe der kindlichen Entwicklung erst entsteht und nicht wie bei den theoretischen Modellen von Spaemann und Kant von Geburt an vorhanden ist. Er schließt also somit das direkte Einwirken von Gott auf unser Gewissen aus. Das "Über-Ich" ist eine Sammlung der Wertvorstellungen, die in einer Gesellschaft als allgemein richtig und gut eingestuft werden. Es kann also aufgrund kultureller Unterschiede durchaus verschiedene Vorstellungen von "Gut" und "Schlecht" geben. Im Gegensatz dazu, ist Kants Theorie so zu verstehen, dass jeder Mensch das gleiche Bewusstsein für Recht und Unrecht besitzt, egal welcher Herkunft und kultureller Zugehörigkeit, während Spaemann nach meinem Verständnis diese Frage außen vor lässt und sich vorwiegend damit beschäftigt, was das Gewissen eigentlich ist.
Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass mir die Erklärung von Freud am plausibelsten erscheint. Ich glaube, dass jeder Mensch unterschiedlich ist in seinen moralischen Vorstellungen. Ebenso erscheint es mir sinnvoll, dass sich das Gewissen je nach Erziehung und gesellschaftlicher bzw. kultureller Einflüsse anders entwickelt. Ein sehr großer Faktor ist für mich die Religion. So unterscheiden sich doch Wertvorstellungen, und somit auch durch das Gewissen "abgesegnete" Handlungen, von Atheisten erheblich von denen der Miglieder religöser Weltanschauungen. Die Lehren des Islam unterscheiden sich beispielsweise erheblich von denen des Christentums. In diesem ist es zum Beispiel undenkbar einen Mord moralisch zu vertreten, während in jenem Mord ein legitimes Mittel sein kann, seine moralischen Vorstellungen zu verteidigen und dennoch mit reinem Gewissen weiterzuleben (Stichwort "Ehrenmord"). Weiterhin ist es durchaus üblich, während seines Lebens seine Vorstellungen von moralisch korrektem Handeln zu ändern. Als Beispiel sollen hier die berühmten Äpfel aus Nachbars Garten dienen. Während man als Kind durchaus nicht unbedingt ein schlechtes Gewissen verspürt, weil man vielleicht nicht weiß, dass das Stehlen fremden Eigentums verboten ist, so würde sich bei mir zum Beispiel heute ein eher schlechtes Gewissen einstellen, da ich weiß, dass diese Äpfel nicht mir gehören und ich Diebstahl begehe.
Hallo Philip.Dein Beitrag hat mir am meisten gefallen! Deine Aussagen"Ich glaube, dass jeder Mensch unterschiedlich ist in seinen moralischen Vorstellungen. Ebenso erscheint es mir sinnvoll, dass sich das Gewissen je nach Erziehung und gesellschaftlicher bzw. kultureller Einflüsse anders entwickelt." und das Beispiel mit den Äpfeln finde ich sehr,sehr gut! Ich hätte noch als Beispiel die Kinder die mobben! Bei den meisten solcher Kinder wird vieles in der Erziehung falsch gemacht und somit lernen die auch nicht, was ein schlechtes Gewissen bedeutet! Vielen Dank für den tollen Text! ESPA
Ein wirklich guter Beitrag Philip! Mir gefällt dieser Vergleich zwischen den drei Philosophen sehr geht. So sieht man, in welcher Hinsicht Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen.
Ich denke mit dem Thema Religion, hast du einen Punkt angesprochen, der einen großen Einfluss auf unser Gewissen hat. Grade auch das Beispiel mit dem "Ehrenmord" passt sehr gut, wie ich finde.
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(Dies wäre der Kommentar zu meinem Beitrag.) von: Name/Pseudonym
LöschenBearbeiten Sie eine der beiden Aufgaben für Ihren Beitrag (vergessen Sie die 5 Kommentierungen nicht):
AntwortenLöschenAufgabe 1: „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Formulieren Sie Konsequenzen aus dem Zitat für Ihren Umgang mit Gewissens-
entscheidungen in Beruf und Alltag.
Aufgabe 2: Vergleichen Sie die philosophischen Standpunkte von Kant und Spaemann mit dem psychologischen Ansatz von Freud. Begründen Sie, welche Erklärung Ihnen am meisten einleuchtet. Führen Sie auch Beispiele an.
Nutzen Sie zur Anregung die Texte des Arbeitsblattes.
Verantwortung übernehmen-eine Gewissensfrage?
AntwortenLöschena)Fair kaufen
Rabatte?Werbung?Aktion? Nein, das beeinflusst mich nicht.Ich kaufe bewusst. Wetten, dass doch?
Wer kennt es nicht? Du sitzt vor dem Fernseher und isst was und auf ein Mal kommt eine tolle, bunte Werbung mit den Schuhen oder der Hose die du (angeblich) immer haben wolltest?Und dann noch zu so einem super Preis oder kauf 2 und zahl 1??? Und schon 2 Minuten später bist du im Online Shop und bestellst es...
Es vergehen Monate und du hast die Hose/Schuhe nur 1 Mal angezogen. Doch keiner würde es zugeben, dass es eine Geldverschwendung war und, dass wir wieder Opfer der Werbeindustrie geworden sind.
Es wird uns immer vorgegauckelt, dass wir was verpassen, wenn wir nicht sofort es kaufen. Obwohl wir tief im Inneren wissen, dass es nur um den Umsatz geht.
Wer von euch hat schonmal sich darüber Gedanken gemacht, dass die billigen Preise von der billigen Arbeitskraft stammen, die nicht mal 1€ die Stunde verdienen und dazu noch minderjährig sind?
Fast keinen interessiert es heutzutage, da die meisten an allen Ecken und Kanten sparen wollen. Viele würden auch behaupten, dass wenn man die Unternehmen nicht unterstützt und die Ware bei denen nicht kauft, dass die Angestellten dort die Stellen verlieren werden und am Ende nichts mehr verdienen.
Meiner Meinung nach, können wir es sowieso nicht verhindern, dass es überall Armut und Billigkraft gibt. Z.B. in solchen Ländern gehen Leute für H&M,Zara,Coca Cola usw. arbeiten und verdienen sehr schlecht aber würden die Leute das Uternehmen mit den Käufen nicht unterstützen ( und das machen wir alle! Jeder hat zu Hause wenigstens 1 Teil dieser Marken rum liegen oder hat schonmal Cola getrunken) , würden die Leute ihren Arbeitsplatz verlieren und könnten ihre Familien nicht mehr ernähren und das will wiederum keiner.
Und nicht nur Kleidung bettrifft es auch weiter Punkte wie Medikamente, Essen, Technik.
Aussagen wie :
*Medikamente machen gesund
*Eiweiß ist sehr wichtig für den Muskelaufbau
*Ohne Impfungen werden die Seuchen zurückkehren
*Fleisch ist gesund
blablabla alles leeres Gelabber!
Medikamente machen kränker und die Menschen können auch ohne Eiweisshakes die Muskeln aufbauen. Doch eigentlich ist es uns egal und wir verdrängen es, weil wir mit den Aussagen der Medien uns besser füllen.
DIE WERBUNG BEEINFLUSST JEDEN !
Aufgabe 2
„Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Indem ich einen anderen ungerecht schädige,kränke,verletze,schädige ich mich unmittelbar selbst.Ich habe wie wir sagen-EIN SCHLECHTES GEWISSEN
Ein Besipiel dafür wäre : Ich esse gerne Pute, obwohl ich genau weiss, dass ich damit den armen Puten nur schädige.. Die werden täglich mit Antibiotikum gefüttert und sterben somit auch schneller und das Antibiotikum essen wir dann auch und somit schädigen wir uns selber. Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen, sobald ich die Dokus sehe, wie die armen Puten leiden müssen doch trotzdem esse ich es weiter , weil solche Bilder sich nicht bei mir im Kopf einprägen und ich es schnell verdrängen möchte :( .
Fazit: Das Gewissen verlangt von uns, dass wir das tun, womit wir glücklich sind. Es verlangt von uns die negativen Seiten zu verdrängen und so egoisstisch es klingt – nur an uns selber zu denken.
-Wenn Sie zukünftig bewusster darauf achten wollten, wie würden sie es anstellen?
1.Ziele aufschreiben zBs. Einkaufslisten schreiben und sich auch daran halten.
2.Strategie festlegen zBs. Sobald ich einkaufen gehe genau berechnen wie teuer alles ist und nur so viel Geld mitnehmen(somit reduziert man den Konsum)
3.Bar bezahlen!!!!! Der größte Fehler den wir machen ist, dass wir oft mit der Karte bezahlen und somit ständig den Überblick verlieren! P.S. beneide die Menschen, die die EC Karte nie benutzen für die Zahlungen...
-Wenn Sie Ihrem Arbeitgeber konkrete Vorschläge für ein verantwortungsvolleres Unternehmen präsentieren sollten, welche wären das?
Ich denke im Moment keine, da ich mit der Leistung und Umgang mit Kunden meines Arbeitgebers zufrieden bin.
Von: ESPA
ESPA, ich finde du hast ein interessantes Beispiel gewählt, wenn es darum geht, dass das Gewissen eine Forderung ist. Um Nahrungsmittel zu produzieren werden Tiere nicht mehr wie
LöschenLebewesen behandelt, sondern einfach wie eine Ware, mit der man machen kann, was man möchte. Wie du geschrieben hast, verdrängen wir das oft, und selbst wenn wir ein schlechtes Gewissen haben, können wir als einzelne nicht viel daran ändern.
Allerdings verstehe ich den Zusammenhang zwischen deiner Einleitung zu der 2. Aufgabe und deinem Fazit nicht ganz. Du schreibst, dass ein schlechtes Gewissen entsteht, wenn man andere schlecht behandelt, ziehst daraus dann aber den Schluss, dass das Gewissen von uns verlangt, nur an uns selbst zu denken. Ist das nicht ein Widerspruch?
Ich denke eher, dass das Gewissen dazu da sein sollte, uns der Konsequenzen für unser Handeln bewusst zu machen, und zwar der Konsequenzen für uns selbst aber auch für andere.
Stell dir vor, du hast die teure Vase deiner Mutter kaputt gemacht. Sie fragt wer es war und du beschuldigst deinen Bruder. Dann bekommt er Ärger, weil du nur deinen eigenen Vorteil gesehen und gelogen hast. Stattdessen sollte das Gewissen fordern: " Du hast sie kaputt gemacht, also steh auch dazu!" Oder auf dein Beispiel bezogen, sollte das Gewissen schon zeigen, dass den Tieren Unrecht getan wird. Wenn man die "Pute" trotzdem isst, liegt es ja nicht unbedingt daran, dass das Gewissen sagt: "Iss ruhig, das macht dich glücklich. Die Tiere sind egal.", sondern vielleicht daran, dass man sein schlechtes Gewissen einfach ignoriert.
Wenn man etwas macht, was andere schädigt und sich dabei nicht einmal schlecht fühlt, dann hat das meiner Meinung nach eher etwas mit Gewissenlosigkeit zu tun anstatt mit einer "Forderung von mir selbst an mich selbst".
Von: LILI
Du hast auf jeden Fall gute Ideen, wann sich das Gewissen einschalten könnte. Gerade das Thema der Tierhaltung spielt aktuell eine wichtige Rolle und bedarf großem Verbesserungsbedarf.
LöschenAber dennoch kann ich dem ersten Beispiel nicht genau folgen. Denn meine Kaufentscheidungen laufen doch nicht über mein Gewissen ab. Zumindest wenn es um die Werbung von Artikeln geht, bezieht sich dies doch vielmehr auf mein Unterbewusstsein statt auf das Gewissen. Die Werbung spricht innere Wünsche und Vorstellungen an, die wir gerne ohne größeren Aufwand erfüllt hätten (schönere Haare durch spezielle Shampoos, schlankere Hüften durch Abnehmtabletten etc.).
Das Gewissen schaltet sich erst dann ein, wenn wir die Produktionsbedingungen kennenlernen unter denen diese ganzen Wundermittelchen hergestellt werden. Da gebe ich dir recht.
Es bedarf einfach einer gewissen Abgrenzung.
von: Katja
Ich finde deinen Beitrag wirklich toll.
LöschenIch muss dir, wie Katja auch, bei dem Thema Tierhaltung wirklich zustimmen, aber ich denke auch, wenn viel diese Thema ansprechen und wir alle bewusster darauf achten, dass sich da auch etwas ändert.
Bei deiner Ansprach mit den Medien, habe ich manches nicht so verstanden, wie du es gemeint hast. Ich kaufe auch selber sehr viel bei H&M ein und war sogar diese Wochenende bei Primark und ich muss sagen ich habe echt kein schlechtes Gewissen bei den Sachen und das, weil sie billig sind… Wenn ich mir aber vorstelle nur ‚teure‘ Kleidungsstücke zu kaufen, hätte ich aber ein viel schlechteres Gewissen, und zwar gegenüber mir selbst! Ich finde zwar man kann sich auch immer mal was teueres leisten, aber wenn ich das nur mache ist das für nicht verschwenderisch.
von Martin
Hey Leute,
Löschenhabe mein Fehler gefunden :D danke,dass ihr mich darauf aufmerksam gemacht habt.. Habe mich falsch ausgedrückt bzw unverständlich
ESPA
@ Martin:
LöschenDen Punkt mit dem schlechten Gewissen, wenn man nur teuer einkauft, kann ich schon nachvollziehen, nur würde ich nochmal explizit differenzieren zwischen Kleidung, die aus billigem Material hergestellt wurde, und Solcher, wo die Herstellung schon fast an Sklavenhaltung erinnert. Ersteres finde ich, wie du, völlig unbedenklich , wobei letzteres ein großes Problem für mich ist. So hätte ich beispielsweise ein großes Problem damit, Firmen wie KIK oder Nestlé durch Einkäufe meinerseits zu unterstützen.
„Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Das Zitat beinhaltet viele Wahrheiten, denn es zeigt einem Ziele und mögliche Wege der Erfüllung. Mit dem Satz „Was du nicht willst was man dir tu, das füge auch keinem anderen zu.“ erkennt man die Forderung an sich selbst. Jeder Mensch hat zwar Wünsche und Vorstellungen wie sich die Gesellschaft untereinander verhalten soll, aber ist dies auch immer so umsetzbar. Ich stimme dem zu das man als gewissenhafter Mensch Forderungen an sich selber hat und sich dafür stark macht diese durchzusetzen. Doch ist eine Forderung von sich an sich auch immer eine gute Sache? Heißt es, wenn das Gewissen mich fordert nie aufzugeben und immer zu kämpfen, wenn es Probleme gibt, ich auch über alle Grenzen hinausgehen darf? Darf ich alles tun damit die Forderung an mich selber erfüllt wird oder kann es sein, dass ich ohne Rücksicht auf Verluste, sei es die Freizeit, die Freunde oder die Gesundheit, weiter kämpfe um mein Ziel zu erreichen? Gewissensgesteuerte Forderungen an sich selber können nicht nur für einen selber sondern auch für andere Konsequenzen haben. Wenn man immer versucht so zu handeln, dass es für einen vorrangig ein gutes Gefühl und ein reines Gewissen darstellt, hat man die möglichen Konsequenzen nicht berücksichtigt.
AntwortenLöschenEin gutes Beispiel für den Bezug auf das Berufsleben sind die Bänker oder Versicherungen. Ist es eigentlich mit dem Gewissen zu vereinbaren ein Bänker oder Mitarbeiter einer Versicherung zu sein? Wie oft hört man von anderen Menschen „ich vertraue der Bank nicht“, „die sagen nicht die Wahrheit“ oder ich werde „über den Tisch gezogen“? Da stellt sich die Frage ob diesen Aussagen zuzustimmen ist oder nicht? Bezieht man sich auf die Aussage „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ muss ich ehrlich gestehen, dass es für dieses Beispiel abhängig von der einzelnen Person ist. Ist die Gewissensfrage bei jedem gleich? Kann für einen ein negatives Gewissen für den anderen ein Positives sein? Nicht jeder Bänker oder Versicherer hat das Gute für den Kunden im Kopf (Einzelfälle), das Schlechte für den Kunden hat vielleicht einen positiven Effekt für ihn. So spiegeln sich Unterschiede in Gewissensfragen dar und man erkennt die Schwierigkeit der Beantwortung solcher Fragen. In diesem Bespiel erkennt man vielleicht besser was ich meine, wenn ich wie oben beschrieben auf die Konsequenzen hindeute, die nicht nur einen selber betreffen. Hier in diesem Fall wird es negative Konsequenzen für den Kunden haben, wenn er beispielsweise einem Bänker vertraut, der nur seinen eigenen Gewinn im Kopf hat. Ihm ist es vielleicht egal wie es dem Kunden geht, hauptsache er konnte sein Gewissen befriedigen die Quote geschafft zu haben. Doch der Kunde hat sicher im Nachhinein ein schlechtes Gewissen, weil er ihm vertraut hat. Nun bekommt der Satz „Was du nicht willst was man dir tu, das füge auch keinem anderen zu.“ die Verweisung auf den Einzelnen. Denn nicht für jeden ist ein Teil des Gewissens der gleiche „Engel“ oder „Teufel“. Es ist eine Definitionssache.
Zusammengefasst ist das Gewissen eine gute Hilfe Konsequenzen zu vermeiden, doch da sich das Gewissen bzw. auch die Forderungen dessen von Mensch zu Mensch sehr unterscheiden können, ist es schwierig dies umzusetzen.
Ich stimme dir zu, dass man bei bestimmten Gewissensentscheidungen nicht bis zum Letzt kämpfen kann, auch mal aufgeben muss und man nicht über alle Grenzen hinausgehen darf. Man soll natürlich Rücksicht auf die möglichen Verluste und Konsequenzen nehmen.
LöschenIch möchte aber deinem Beispiel mit einem Banker, der nur seinen eigenen Gewinn im Kopf hat, widersprechen. Wenn er so handelt, wie du es hier darstellst, um seine Quote zu schaffen, kommt er mit dieser Strategie nicht weiter. Da der Kunde im Nachhinein mit diesem Produkt unzufrieden sein wird, muss man damit rechnen, dass er die Bank verlässt und diese auch nicht weiter empfehlen wird. Glaubst du wirklich, dass es noch Banker gibt, die diese Strategie verfolgen, wo es für jede Bank im Moment wichtig ist, eine starke Kundenbindung zu haben?
Von: ILUJ
Also ich kann deinen Gedankengang nicht ganz nachvollziehen.
LöschenDu beleuchtest meiner Meinung nach nicht ganz das Gewissen an sich, sondern eher den Begriff "Forderung". Für mich fordert mein Gewissen mich nicht, nicht aufzugeben, sondern mein Ehrgeiz. Darauf würden deine weiteren Ausführungen besser passen. Das Gewissen bewertet nur, ob mein Handeln richtig oder falsch ist. Natürlich unterscheidet sich die Auffassung von "Richtig" oder "Falsch" von Mensch zu Mensch, da gebe ich dir Recht.
Du fragst, ob es immer eine gute Sache ist, eine Forderung an sich selbst zu haben. Ja, für mich schon, da es mein Ziel ist, so wenig wie möglich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Und ist das nicht eine gute Sache?
Auch dein gewähltes Beispiel mit dem Bankkaufmann finde ich schwierig. Du zeigst eigentlich eher einen skrupellosen und gewissenlosen Menschen. Dadurch kann man nicht von einer Forderung von sich selbst an sich selbst ausgehen, da diese scheinbar nicht vorhanden ist.
Und ja, ich kann es mit meinen Gewissen vereinbaren, Bankkaufmann zu sein.
Ich stimme Pascal zu, wenn es um die Defintion der Forderung an sich geht. Ich verstehe deine Ausführungen auch eher unter dem Begriff Ehrgeiz, der sich vom Gewissen doch stark unterscheidet. Denn nicht alles, was ich mit meinem Ehrgeiz erreichen will, lässt sich auch mit dem Gewissen vereinbaren.
LöschenEinen gewissenlosen Menschen kann es auch in jedem anderen Berufsfeld geben, denn ein Gewissen entwickelt sich individuell. Wo der eine seine Grenzen sieht, ist der andere noch weit vom schlechten Gewissen entfernt.
Da wir alle Menschen sind, ist diese Spezialisierung auf den Bankkaufmann eher unangebracht - es gibt viele skrupellose Menschen, auch außerhalb der Bankenbranche.
von: Katja
Ich stimme Pascal und Katja auch zu. In deiner Aussage sehe ich auch eher die Sache 'Ehrgeiz' erklärt und ich selber kann mein Gewissen auch gut ausblenden, wenn mein Ehrgeiz groß genug ist, dass ich den Erfolg vor Augen habe.
LöschenZu ILUJ's Beitrag muss ich aber sagen, dass ich das Handeln des Beispiels verstehen kann, aber ich glaube mit Kundenbindung hat das nichts zu tun. Wenn man so wie in dem Beispiel handelt, dann fährt man eher die Strategie, dass man alles mitnimmt, was man bekommt, aber die Kunden nur ‚Nummern" sind und nichts womit man lange Arbeiten will.
Ihr bezieht euch zu sehr auf die Begrifflichkeit der einzelnen Erklärungen, wenn ihr die Gesamtheit betrachtet, ist es schon wichtig alles nachzufragen. Sicher stimme ich euch zu, dass alles abhängig voneinander ist, aber ich bin nicht, dass das Beispiel mit den Bänkern unangebracht ist. Es gab Zeiten, da waren solche Situationen sicher extremer als heute, aber die Augen zu schließen nur weil wir in dieser Situation sind, ist falsch. Ich habe das Beispiel gewählt, weil es die Extreme der unterschiedlichen Gewissensstufen darlegt. Ich bin nicht der Meinung, dass heutzutage Bänker so handeln, weil der Kundenbindungsdruck viel zu hoch ist. Aber trotzdem bleibt für mich die Frage ob man die Forderungen an sich selbst und das Gewissen vereinbar ist?! In vielen Dingen ja, aber wenn meine Forderung ein Ziel zu erreichen,beispielsweise sein monatliches Ziel in der Bank eine gewisse Anzahl an Verträgen abzuschließen, dann gewissenhaft, wenn ich einem Kunden einen Vertrag "andrehe" der nicht perfekt passt?
LöschenVon TISI
@Tina.
LöschenDiese Aussage versteh ich leider nicht so ganz: "Wenn man immer versucht so zu handeln, dass es für einen vorrangig ein gutes Gefühl und ein reines Gewissen darstellt, hat man die möglichen Konsequenzen nicht berücksichtigt. "
Ist das denn nicht genau das, was das Gewissen macht? Ein Meinung zu fällen, ob etwas Gut oder Schlecht ist, auf Grundlage bekannter möglicher Konsequenzen?
Die eigenen Eltern anlügen, bei einem Streit verletzende Dinge sagen, die Hausaufgaben nicht machen. Jeder kennt Situationen wie diese. Nach einiger Zeit meldet sich dann meist das schlechte Gewissen. Doch was ist eigentlich das Gewissen?
AntwortenLöschenDer deutsche Philosoph Robert Spaemann hat sich mit dem Begriff „Gewissen“ in seinem Werk „Moralische Grundbegriffe“ (München 1991) befasst und ist zu folgender These gekommen:
„Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“
Ich stimme dieser Erkenntnis zu.
Das Gewissen teilt uns mit, ob unser Handeln richtig war oder nicht. Dabei vertrauen wir darauf, dass das Gewissen die richtige Entscheidung trifft. Hab ich ein gutes Gefühl, wenn ich meine Eltern anlüge, wo ich gestern war? Also ich nicht. Zumindest habe ich dann ein schlechtes Gewissen und kann meinen Eltern nicht mehr in die Augen schauen. Ich denke, jeder Mensch strebt nach dem ewigen reinen Gewissen. Dies ist die Forderung an uns selbst. Wir wollen nur so handeln, wie wir es für richtig halten, Entscheidungen treffen, dessen Folgen wir uns im Klaren sind. Wie würde unser Alltag aussehen, wenn niemand ein Gewissen hätte? Ein kleiner Streit würde schon ausreichen, um eine jahrelange Freundschaft für immer zu zerstören, weil keiner der Beteiligten das Gefühl hat, etwas falsch gemacht zu haben.
Das Gewissen lässt sich nicht abstellen, auch nicht im Berufsleben. Als kundenorientierter Bankkaufmann sollte ich stets an die Wünsche der Kunden denken und passende Produkte anbieten. Verkaufe ich diesen Kunden genau dieses Produkt, weil es zu ihm passt oder weil ich mein Ziel für diese Woche schaffen muss? Habe ich ein gutes Gefühl beim Verkauf dieses Produktes? Fragen, die darüber entscheiden, ob man ein gutes oder schlechtes Gewissen hat.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass, gerade weil jeder Mensch andere Anforderungen an sich selbst hat und jeder seine Handlungen anders einschätzt, das Gewissen bei jedem Menschen verschieden ist. Dies macht das Gewissen zu einer Forderung von uns selbst. Der eine hat kein schlechtes Gewissen seine Eltern anzulügen, weil er es schon immer getan hat, der andere dagegen schon, weil er schon immer ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern gehabt hat.
Pascal du sagst es. Ich stimme dir voll und ganz zu. Die Aussage mit Berufsleben ist ein sehr gutes Beispiel dazu. Espa
LöschenMir gefällt deine Aussage, dass jeder Mensch andere Anforderung an sich selbst hat, dass jeder seine Handlungen anders einschätzt und dass das Gewissen bei jedem Menschen verschieden ist. Hier stimme ich dir zu, weil alles davon abhängt, wo man geboren und wie man erzogen wurde, auch in welcher Gesellschaft man aufgewachsen ist. Somit entwickelt sich jeder Mensch, sowie auch sein Gewissen unterschiedlich.
LöschenDeinem Satz aber, dass wir darauf vertrauen, dass das Gewissen die richtige Entscheidung trifft, möchte ich widersprechen. Ich bin der Meinung, dass das Gewissen keine Entscheidungen trifft, sondern diese beurteilt. Diese Beurteilung hilft uns zu entscheiden, wie wir handeln. Letztendlich kann man nicht immer eine richtige Entscheidung treffen, um beide Seite zufrieden zu stellen.
Von: ILUJ
Hallo ILUJ
Löschenich glaube, dass Pascal auch nicht gemeint hat, dass das Gewissen die Entscheidungen trifft.
Er hat ja geschrieben: "Das Gewissen teilt uns mit, ob unser Handeln richtig war oder nicht. Dabei vertrauen wir darauf, dass das Gewissen die richtige Entscheidung trifft."
Ich habe ihn so verstanden, dass unser Gewissen unsere Handlungen beurteilt und dass wir uns darauf verlassen, dass dieses Urteil richtig ist. Das Gewissen stellt die Forderung, aber die Entscheidung, ob man auf die Forderung hört oder nicht, treffen wir selbst.
Das deckt sich dann auch wieder mit deiner Sichtweise.
Von: LILI
Mir gefällt dein Blogeintrag sehr gut. Gerade bezogen auf die Arbeit als Bankkaufmann bzw. Bankkauffrau kann ich dir da vollkommen zustimmen.
LöschenIch finde es persönlich gerade in der heutigen Zeit schwierig sich zu entscheiden welches Produkt ich dem Kunden verkaufe. Einerseits zählt der Ertrag der für mich selber herausspringt. Ich muss mein Ziel erreichen aber verkauf ich nur deswegen in eher unpassendes Produkt dem Kunden? Ich würde dies nicht mit meinem Gewissen vereinbaren können. Für mich steht im Vordergrund, dass ich das Produkt finde welches ich mit ruhigem Gewissen dem Kunden anbieten kann. Ertrag hin oder her. Denn wenn mir selber jemand etwas verkaufen würde, was eigentlich meinen Wünschen nicht gefällt, wäre ich auch verärgert. Denn wie heißt es so schön: „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“
von: LALOK
Ich verstehe deinen Beitrag sehr gut. Individuelle Menschen haben völlig unterschiedliche Gewissensansprüche.
LöschenGerade auf das Berufsbild bezogen gibt es wohl unterschiedliche Wahrnehmungen, aber auch ich könnte nichts verkaufen, mit dem ich nicht auch ein gutes Gewissen hätte.
von: Katja
Ich finde deinen Beitrag sehr gut und stimme dir in den meisten Punkten auch zu.
LöschenIch muss allerdings ILUJ zustimmen bzw hab ich es auch wie er/sie verstanden, dass das Gewissen erst im Nachhinein einsetzt und nicht entscheidet, wie wir handeln. Wir handeln nach moralischen Forderungen, der Forderung an mich selbst und der Forderung, die ich an Andere in der Situation hätte. Aus diesen drei Punkten ergibt sich dann unser Gewissen. Zumindest sehe ich persönlich das so.
In den anderen Punkten bin ich definitiv deiner Meinung.
von: 1FCBW
Pascal ich finde auch, dass du recht hast.
LöschenBesonders nachdenklich an deinem Beitrag hat mich das Beispiel mit dem Streit und der zerbrochenen Freundschaft gemacht.
Meistens ist es so, dass man nach einem Streit nicht "im reinem mit sich selbst" ist. Es gibt immer und überall im Alltag Dispute mit anderen Personen. Setzt das schlechte oder gute Gewissen nicht ein, ist es einem egal, dass der Streit die Freundschaft zerstört hat. Das hast du gut erklärt.
Ebenfalls stimme ich dir zu, dass das Gewissen bei jedem Menschen nach anderen Vorstellungen handelt.
Ein Beispiel dazu ist, dass ich mich nicht schlecht fühle, wenn ich Rind zum Mittag esse. Das ist für mich normal. Ein Inder jedoch, würde das nie im Leben machen, weil Kühe in Indien heilig sind. Es wurde ihm als moralische Forderung anerzogen, Rindfleisch nicht zu essen. Deswegen würde er ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn er es essen würde und damit gegen die Instanz "moralische Forderungen" Robert Spaemanns verstoßen würde. Das hast du sehr deutlich herausgearbeitet.
Pascal ich kann dir in deinen Aussagen nur zustimmen! Ich finde du hast es wirklich auf den Punkt gebracht und alles auch sehr gut zusammengeschrieben. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen, top! (Y)
LöschenDein Betrag ist sehr positiv, Pascal. Das ist wirklich schön und wie es die anderen bisher gesagt haben, kann man deinen Ausführungen sehr gut voll und diese auch nachvollziehen, aber ist es mit dem Gewissen immer so einfach? Ist man sich im Nachhinein immer sicher ob man jetzt bei der Entscheidung ein gutes oder schlechtes Gewissen hat? Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Entscheidung manchmal schwer fällt. Gerade wenn es darum geht, dass man sich gestritten hat und niemand einsehen will falsch gehandelt zu haben. Sicher gibt es Situationen, wo man nachgibt und den Streit schlichten will. Aber das mache ich ja nicht unbedingt immer weil ich ein schlechtes Gewissen habe, sondern vielleicht auch aus dem Grund, dass man diese Person nicht verlieren will?! TISI
LöschenVerantwortung übernehmen – eine Gewissensfrage?
AntwortenLöschenFair kaufen!
Beeinflusst das gewissen meine Kaufentscheidung? Kaufe ich gewissenhaft ein? Oder kaufe ich ein ohne nachzudenken?
Ich glaube gerade in der heutigen Zeit ist das gewissenhafte Einkaufen ein oft diskutiertes Thema. Häufig wird in den Medien davon berichtet. Dennoch ist es schwierig umzusetzen.
Wenn ich mir aber mein Kaufverhalten Gedanken mache muss ich sagen, dass ich mein Gewissen oft verdränge und ignoriere.
Man geht einkaufen mit den Mädels und was ist natürlich das Ziel? Richtig, möglichst preiswerte und dennoch schöne Klamotten abstauben. Aber stellt man sich eigentlich die Frage woher diese Kleidungsstücke kommen und wieso sie so billig sind? Ich glaube diese Frage stellen sich die Wenigsten. Oft wird die Kleidung unten den schlechtesten Bedingungen hergestellt. Häufig müssen Frauen und Kinder stundenlang jeden Tag schuften und für was? Sie erhalten kaum etwas an Geld und das reicht hinten und vorne nicht zum überleben. Und wir, wir haben unsere Klamotten und sind glücklich. Und genau an dem Punkt sollte sich das schlechte Gewissen doch einschalten.
Ich will nichts sagen, dass die meisten Menschen gar kein schlechtes Gewissen bekommen. Ich denke eher sie verdrängen es manchmal und erachten es als unwichtig.
Ein Beispiel, bezogen auf das 3-Instanzen-Modell von Sigmund Freund, welches mich sehr anspricht. Vorab eine kleine Geschichte, geschrieben als inneren Monolog.
„Ach gehe ich heute seit langem wieder in die Stadt. Eine neue Jeanshose könnte ich mal wieder gebrauchen. Ab zur Boutique, dort finde ich bestimmt etwas Schönes ... Mh.. Nein.. Gefällt mir nicht.. Diese hier ist zu bunt.. Nein... Stopp! Die ist gut. Sieht schön aus, Qualität ist hochwertig und passt wie angegossen. Aber der Preis.. 99,95€.. Ich schau einfach mal bei H&M, dort ist es sicherlich billiger..... Ach guck an, genau die selbe Hose und sogar 40€ billiger. Gekauft!“
Im 3-Instanzen-Modell gibt es als Erstes das „Ich“. Bezogen auf das vorangegangene Beispiel geht das „Ich“ los, um eine neue Hose zu kaufen. Im zweiten laden schaltet sich das „Es“ ein. Das „Es“ sagt innerlich: „Die selbe Jeanshose für nur 59,95€ ein Knüller. Sie passt so gut und ist so preiswert. Perfekt!“. Und gleichzeitig meldet sich das „Über-Ich“, das Gewissen, und sagt: „Hey Stopp! Denk doch mal darüber nach wieso die Hose so billig ist? Wer produzierte sie denn? Vielleicht ein junges Mädchen, wie du. Willst du sie wirklich kaufen?. Nun steht das „Ich“ vor einem Gewissenskonflikt. Was nun?
Viele Leute entscheiden sich für die Wünsche des „Es“´s . Wieso sollte man auch 40€ mehr ausgeben für die gleiche Hose. Gleichzeitig versuchen sie das gewissen, durch Lüste und Wünsche, zu verdrängen. Laut Kant ist das Verdrängen des Gewissens nicht möglich, da das Gewissen wie ein Schatten ist und einen immer verfolgt.
Für mich selber habe ich beschlossen ab sofort zu versuchen mehr darauf zu achten woher die Kleidung kommt und hoffe, dass ich dadurch auch meinem Gewissen etwas Gutes tun kann.
Geschrieben von: LALOK
Dein Text finde ich gut LALOK. Wir gehen oft einkaufen ohne Hintergedanken meistens aber auch ohne Absicht. Nicht jeder kann sich teure Kleidung kaufen (die Kliedung made in germany ist meistens sehr teuer, da die Leute in den Fabriken fairer behandelt werden) und deshalb gehen Azubis,Geringverdiener und Arbeitslose öfters in die Läden, wo es günstig ist. Leider ist es heutzutage schwer die Läden zu finden, wo die Produktion fair geschieht, weil sogar die Designer und Geschäftsinhaber an jeder Ecke sparen wollen um mehr Umsatz zu haben. Auch teure Marken wie Louis Vuitton und Michael Kors haben in 80% der Fälle die Kleidung im Ausland unter schlechten Verhältnissen produziert und deshalb könnte man sich immer streiten und diskutieren sobald es um das Beobachten geht, wo man einkauft.
LöschenP.S. super Beispiel mit 3-Instanzen-Modell .ESPA
Mir gefällt dein Blogeintrag wirklich gut, LALOK.
LöschenBesonders gefällt mir, wie ehrlich du an die Sache herangehst. Auch ich verdränge zu oft mein Gewissen, wenn ich einkaufen gehe. Man möchte viel für wenig Geld. Wie genau und unter welchen Bedingungen das Kleidungsstück produziert wurde, daran möchte man gar nicht denken und ignoriert es.
Ich habe bei Youtube ein Video gesehen, was mich ziemlich beeindruckt hat und zu deinen Ausführungen passt. Darin geht es um ein soziales Experiment, bei dem ein Automat mit T-Shirts mitten auf dem Marktplatz steht. Diese können für gerade einmal 2€ erworben werden. Am Anfang sieht man viele Menschen, die sich über diesen Preis freuen und sich nicht fragen, warum der so niedrig ist. Nach dem Button "Buy" kommt ein Video, wo genau diese Frage nach der Herkunft der T-Shirts beantwortet wird. Man sieht, wie die Menschen ein schlechtes Gewissen bekommen und die 2€ für eine Organisation spenden, anstatt das T-Shirt zu kaufen.
Deinen Bezug auf das 3-Instanze-Modell finde ich sehr gelungen.
Auch ich möchte beim nächsten Einkauf mehr auf mein Gewissen hören.
PS: Wenn jemand den Link zu dem Video möchte, der kann sich bei mir
melden.
Sehr schön geschrieben LALOK. Mir gefallen besonders dein innerer Monolog und der Bezug zum 3-Instanzen-Modell, denn ich denke, jeder kann sich in diese Situation hineinversetzen.
LöschenIch glaube, dass viele oft wirklich kein schlechtes Gewissem beim Einkauf haben; nicht unbedingt, weil sie die Produktion der Produkte oder die Arbeitsbedingungen nicht schlimm finden, sondern vielleicht einfach nur, weil sie sich darüber keine Gedanken machen. Mir geht es oft genauso. Wenn ich einkaufen gehe, denke ich meist gar nicht daran. Erst wenn in den Medien wieder etwas darüber berichtet wurde, wird mir dieses Thema wieder in den Sinn gerufen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass man zwar ein schlechtes Gewissen hat, es aber beruhigt, indem man sich sagt: "Selbst wenn ich dieses Kleidungsstück jetzt nicht kaufe, ändert sich nichts an den Arbeitsbedingungen."
Wenn wir alle den Entschluss fassen würden, den du am Ende deines Beitrags erwähnst, könnten wir nicht nur unserem Gewissen etwas Gutes tun, sondern vielleicht sogar noch mehr positive Auswirkungen erreichen.
Von: LILI
Ich denke diese Idee mit dem Automaten, was du erzählt hast Pascal, ist wirklich gut und sollte vielleicht mehr eingesetzt werden.
LöschenIn dem Moment nachdem die Leute das T-shirt gekauft haben,werden die Menschen sofort mit dem Schlechten ihres Handels konfrontiert indem sie sehen wieso das T-shirt so billig ist. Und ich glaube grade weil die Leute dann direkt merken, dass gerade sie allein so ein "schlechtes" Kleidungsstück gekauft haben, sie dann auch sofort ein schlechtes Gewissen bekommen. Sowas zeigt mehr Wirkung, als wenn sie eine Woche nach ihrem Einkauf mal wieder von den schlechten Arbeitsbedingungen hören und sich nicht unbedingt angesprochen fühlen.
Von: LALOK
Ich finde den Blogbeitrag auch echt sehr gut veranschaulicht mit deinem inneren Monolog und erkenne mich darin auch wieder.
LöschenAber ich glaube auch, wie die Anderen, dass man beim Kauf gar nicht daran denkt, wo das T-Shirt herkommt oder unter welchen Bedingungen es hergestellt wurde. In dem Moment ist man glücklich, weil man mit seinem Geld, was man sich erarbeitet hat, günstig eingekauft hat. Erst, wenn man wieder daran erinnert wird, wie die T-Shirts hergestellt wurden, meldet sich das "Über-Ich" und man bekommt ein schlechtes Gewissen.
Pascal, die Idee mit dem Automaten find ich prinzipiell auch nicht schlecht. Doch, was machst du, wenn du wirklich Sachen benötigst und dir ein T-Shirt für dann beispielsweise 40 Euro nicht leisten kannst? Ich hätte wahrscheinlich direkt nach dem Kauf ein schlechtes Gewissen, würde das T-Shirt aber dennoch kaufen.
von: 1FCBW
LALOK dein Beitrag hat mich sehr angesprochen. Ich kenne das selbst, dass ich lieber billigere Kleidung kaufe, die genauso aussieht, als teurere. Warum? Weil ich mit meinem Auszubildendengehalt eine Wohnung, ein Auto und noch meinem Lebensunterhalt vollständig alleine tragen muss.
LöschenUm mir noch "anderen Luxus", wie zum Beispiel Urlaub leisten zu können, muss ich jedoch an manchen Ecken sparen. Und das ist oft Kleidung. Deswegen kaufe ich mir häufig eine Hose für z.B. 40 € statt für 100 €.
Schlechtes Gewissen? Ehrlich gesagt nein. Woher soll ich wissen, dass die 100 € Hose nicht von Kinderarbeitern oder Frauen mit kaum oder gar keinem Gehalt gefertigt wurde? Bloß der Preis verrät mir das nicht. Der Preis kann ja auch höher angesetzt sein, um noch mehr Profit daraus zu schlagen.
Ich habe mir auch oft einen Kopf gemacht, ob ich lieber das teurere Kleidungsstück kaufen soll. Einfach, weil ich weiß, dass das billigere auch dementsprechend hergestellt wird. Aber nein ich bin um ehrlich zu sein zu geizig!
LöschenAber das kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren.
Aber das kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren.
Dem Zitat „Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst“ von Robert Spaemann stimme ich zu. Ich empfinde es als eine Art der inneren Stimme in mir, die ständig über das Für und Gegen vor meinen Entscheidungen urteilt. Nach mir entwickelt sich das Gewissen vom Kleinkind auf immer weiter, da man durch die Eltern, Schule, Gesellschaft immer neue Werte anerzogen bekommt und sich somit eine Rangordnung der Werte bildet. Und das Gewissen fordert von uns diese Rangordnung bei unseren Entscheidungen einzuhalten.
AntwortenLöschenBei vielen Entscheidungen aber fragt man sich aufgrund des Gewissens, ob man bei bestimmten Handlungen auch so behandelt werden möchte. Denn man hat auch bestimmte Anforderungen an unsere Mitmenschen. Daraus folgt aber, dass die Anforderung an andere auch eine Forderung an mich selbst ist (Goldene Regel: „Was du nicht willst, das man dir tu', das füg auch keinem andern zu.“).
Dies wird im Alltag besonders deutlich. Zum Beispiel, wenn eine gute Freundin ein Outfit trägt, was ihr überhaupt nicht steht und sie mich dann fragt, wie ich es finde, habe ich zwei Entscheidungsmöglichkeiten. Erstens ich lüge sie an und sage, dass das gut aussieht, um sie nicht zu verletzen oder zweitens, ich sage ihr die Wahrheit, da muss ich aber mit ihrer Enttäuschung rechnen. Bei der Lüge würde sich sofort das schlechte Gewissen melden, da man auch nicht angelogen werden möchte. Deswegen sagt ich meiner Freundin die Wahrheit, da ich es auch so von ihr erwarte.
Solche Situationen begleiten uns auch im Berufsleben. Zum Beispiel, ein Kunde entscheidet sich durchs Belesen zu Hause für ein bestimmtes Produkt und berichtet uns in einem Kundengespräch davon. Wir als Berater wissen, dass wir zwar an diesem Produkt gutes Geld verdienen würden, das Produkt jedoch zu dem Kunden teilweise überhaupt nicht passt. In dieser Situation denkt man darüber nach, ob man den Kunden darauf hinweist und ihm ein anderes anbietet, an dem wir aber weniger verdienen würden. Entscheidet man sich aber dafür, dass man den Kunden nicht darauf hinweist, meldet sich sofort das schlechte Gewissen und drängt uns somit noch einmal zum Überdenken der Entscheidung.
Solche Gewissensentscheidungen begleiten uns ein Leben lang. Egal wo und mit wem man ist.
Das Gewissen ist also die eigene Forderung an sich selbst. Die Konsequenz für den Alltag, wie auch für das Berufsleben ist, dass man sich damit auseinandersetzt, was gut und was schlecht ist. Man soll die positiven, sowie auch die negativen Seiten der Entscheidung gegeneinander abwägen und mit der Rangfolge der eigenen Werte, sowie mit den eigenen Forderungen vergleichen. Am Ende sollte man die Entscheidung mit dem eigenen Gewissen vereinbaren und sich selbst damit identifizieren können. Denn schließlich ist man allein für die Folgen der eigenen Entscheidung verantwortlich, weil das Gewissen den Entschluss nur beurteilt und als eine Entscheidungshilfe dient.
Das schlechte Gewissen hat meistens negative Konsequenzen, auch wenn wir es nicht bemerken, und wir bemerken es meistens nicht, weil wir es auch nicht merken wollen. Das schlechte Gewissen verfinstert unseren Verstand, wodurch die Solidarität unter Leuten mehr und mehr verloren geht und sich eine Gesellschaft aus Egoisten immer mehr durchsetzt.
Ich denke aber auch, dass das Gewissen, wie ein Kompass ist, das uns auf den richtigen Weg lenkt und zur Entwicklung von positiven Gefühlen wie Erleichterung, Stolz und Freude führt. Es zeigt uns, welche Richtung wir auf unserem Lebensweg einschlagen und welche meiden sollen. Somit kann man unser Gewissen mit einem Schatten vergleichen, der uns ein Leben lang verfolgt.
Es ist immer widersprüchlich auf sein Gewissen zu hören, da man im Normalfall nicht das tut, was einen im Moment glücklich macht. Zum Beispiel, ich würde nie meinem Nächsten die bittere Wahrheit, die ihn kränkt, sagen, stattdessen würde ich es für mich behalten und mich mit meinem schlechten Gewissen auseinandersetzen.
Von: ILUJ
ILUJ ich finde den Vergleich, dass das Gewissen eine Art Schatten ist, der uns ein Leben lang verfolgt, äußerst treffend!
LöschenMan kann sein Gewissen nicht einfach abstellen. Wenn man eine Handlung ausübt, welche im Nachhinein ein schlechtes Gewissen mit sich bringt, muss man damit leben oder man bereinigt es, indem man seine Handlung wieder dem Guten wendet. (z.B. Hat man es nicht für nötig gefunden seiner Mutter zum Muttertag etwas zu schenken und sie ist sehr traurig darüber, kann man seine Handlung zum Guten wenden, indem man ihr beim nächsten Besuch einen Strauß Blumen mitbringt.)
Macht man das jedoch nicht muss man sich mit dem schlechten Gewissen vereinbaren --> mit dem Schatten leben.
Ich glaube auch, dass wenn man sich häufig falsch entscheidet, der Schatten, der immer größer wird (= das schlechte Gewissen) unsere zukünftigen Entscheidungen beeinflusst. "Warum also etwas nicht tun, was uns einen Vorteil bringt oder uns glücklich macht, wenn man ein schlechtes Gewissen danach bekommt. Man lebt ja jetzt schon mit einem Schatten vieler schlechter Gewissen wegen Handlungen und da macht die eine Handlung mehr jetzt nichts mehr aus.", wäre ein möglicher Gedankengang.
Sehr treffender Vergleich ILUJ.
Ich finde deine Konsequenzen sehr gut formuliert. Auch deine Beispiele finde ich treffend und sehr naheliegend, da vermutlich jeder von uns schon in diesen Situationen war und die gleichen Gedankengänge hatten.
LöschenAllerdings denke ich nicht, dass sich die Forderung an uns selbst aus der Forderung an Andere ergibt. Ich habe gewisse Vorstellungen an mich als Person, das heißt aber nicht automatisch, dass ich diese Forderung auch an Andere habe. Viel mehr finde ich, dass die Forderung an mich und die Forderung an Andere gleichgesetzte Faktoren bei der Bildung des Gewissens sind. Ich gebe dir allerdings in dem Punkt Recht, dass Entscheidungen, bei denen wir ein schlechtes Gewissen haben, ähnliche Entscheidungen in der Zukunft beeinflussen.
Auch, dass du das Gewissen als Schatten bezeichnest, ist gut. Einen Schatten sieht man nicht immer, genau so ist es mit dem Gewissen. Nicht bei jeder Entscheidung muss das Gewissen eine Rolle spielen.
von: 1FCBW
Sehr starker Beitrag. Du hast sehr schöne und präzise Formulierungen gewählt und damit deine Meinung sehr verständlich und nachvollziehbar wiedergeben können. Ich kann mich zu 100% damit identifizieren und habe deinen Beitrag sogar mehrmals gelesen, weil mir solch klare Formulierungen vermutlich nicht eingefallen wären. Danke
LöschenWir leben heute in einer Welt, in der man oft dazu verleitet wird, etwas zu tun, das man eigentlich gar nicht will. Etwas, das gegen die eigenen Grundsätze und Werte spricht. Und trotzdem gibt man manchmal der Versuchung nach. Das Ergebnis? Ein schlechtes Gefühl, eine innere Stimme, die einen anklagt und immer wieder bewusst macht, dass man etwas Falsches getan hat. Robert Spaemann, ein deutscher Philosoph, traf dazu eine interessante Aussage. Er schrieb:“Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst.“ Stimmt das? Und was bedeutet das für mein tägliches Leben?
AntwortenLöschenIch vergleiche das Gewissen gern mit einem Kompass. Stellen wir uns einen Menschen vor, der sich auf einer Wanderung befindet. Er kennt sein Ziel und weiß, dass es im Norden liegt. Aber er kennt nicht den genauen Weg. Als Hilfe hat er nur einen Kompass. Er schaut darauf und sieht, dass die Nadel nach rechts zeigt. Der Kompass fordert ihn sozusagen auf:“Geh nach rechts, das ist der richtige Weg!“ Folgt er dieser Anweisung, wird er sein Ziel erreichen. Geht er jedoch nach links, wird er nicht ankommen.
So ähnlich funktioniert das Gewissen. Beeinflusst durch die Erziehung, den Umgang mit anderen Menschen, die Kultur oder die Religion hat man sich bestimmte Grundsätze und Werte angeeignet, nach denen man leben möchte. Auf dieser Grundlage fordert das Gewissen uns zu bestimmten Handlungen auf oder warnt uns davor. Hört man darauf, bereitet das ein angenehmes, zufriedenes Gefühl. Handelt man anders, ist genau das Gegenteil der Fall: man fühlt sich schlecht, kann vielleicht nicht mehr ruhig schlafen und hat das Bedürfnis, seine Handlung wieder gut zu machen.
Das Gewissen ist also ein Empfinden für Recht und Unrecht, welche anklagt oder entschuldigt, eine innere Stimme, die vor falschem Handeln bewahrt und schützt. Es ist etwas sehr persönliches und, je nachdem wie es geschult wird, auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Deshalb ist Spaemans Aussage sehr treffend. „Das Gewissen ist eine Forderung [eines jeden Menschen] an [sich] selbst.“
Das Problem dabei? Ich habe eben den Ausdruck „gut geschult“ verwendet. Dieser kann sehr unterschiedlich interpretiert werden, da eben jeder Mensch andere Anforderungen an sich selbst stellt. Was für den einen eine ganz normale und gerechtfertigte Handlung ist, kann das Gewissen des anderen auf eine Probe stellen. Ich denke, es ist wichtig, den „inneren Kompass“ so auszurichten, dass man nicht nur an den eigenen Vorteil denkt. Man muss sich bewusst sein, dass jede Handlung und jede Entscheidung Auswirkungen auf andere hat.
Für mich ist zum Beispiel die Ehrlichkeit ein sehr wichtiger Wert. Bei jeder noch so kleinen Lüge meldet sich mein Gewissen und sagt: “Das war falsch. Das musst du das nächste Mal anders machen.“ Auch auf Arbeit spielt das Gewissen eine große Rolle. Als Bankkauffrau stehe ich zwischen zwei Positionen: der Anforderung, Produkte zu verkaufen und dem Wissen, dass ich es mit Menschen zu tun habe, die unterschiedliche Bedürfnisse haben und denen ich somit nicht einfach irgendetwas verkaufen möchte. Mein Gewissen sagt mir, dass ich einen Mittelweg zwischen Verkauf und individueller Beratung finden muss. Nur wenn ich darauf höre, kann ich meine Arbeit mit einem guten Gefühl ausführen. Das sind nur zwei Beispiele dafür, welche Bedeutung mein Gewissen für mich hat. Genau genommen ist es immer da und unterstützt mich dabei, Entscheidungen nach den Grundsätzen auszurichten, die ich für mein Leben angenommen und festgelegt habe.
Ein Kompass kann kaputt gehen, wenn mal ihn nicht pflegt. Auch das Gewissen kann „abstumpfen“. Dann kann man sich nicht mehr darauf verlassen. Es liegt in der Verantwortung eines jeden Menschen, sich damit auseinanderzusetzen. Denn eins ist klar: auf ein gut geschultes Gewissen zu hören oder nicht hat weitreichende Konsequenzen für mein Leben und das Leben anderer.
Von: LILI
Deinem Blogeintrag möchte ich im Allgemeinen zustimmen. Nach mir treffen deine meisten Aussagen über das Gewissen zu. Zum Beispiel, dass man heut oft dazu verleitet wird, etwas zu tun, was man eigentlich gar nicht will, weil das gegen die eigenen Grundsätze und Werte spricht. Hier müssen wir gegen unser Gewissen handeln, da die Gesellschaftsnormen dies von uns verlangen. Es ist auch richtig, dass das Gewissen etwas sehr persönliches und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist. Sehr treffend auch finde ich deine Aussage bezüglich unseres zukünftigen Berufes, dass man einen Mittelweg zwischen Verkauf und individueller Beratung finden muss, um unsere Arbeit mit einem guten Gefühl für beide Parteien auszuführen.
LöschenWas mich zweifeln lässt, ist, ob man immer ehrlich sein soll? Es gibt doch Situationen, in denen man ein reines Gewissen hat, man aber die Person, der man gegenüber steht, mit dieser Entscheidung verletzt. Es ist mir lieber, mich mit meinem schlechten Gewissen auseinanderzusetzen, als meinen Nächsten mit der bitteren Wahrheit zu kränken, die nichts in seinem Leben verändert. Zum Beispiel: Deine Freundin wurde von ihrem Freund verlassen und ist sehr gekränkt. Du weißt aber, dass er sie betrogen hat. Würdest du ihr das irgendwann erzählen, um sie noch mehr zu verletzten? Wird deine Ehrlichkeit hier helfen bzw. zur positiven Änderung führen?
Von: ILUJ
Ich bin der Meinung, dass man immer ehrlich sein soll.
LöschenStell dir doch mal vor, du wärst die betrogene Freundin aus deinem Beispiel. Irgendwann erfährst du, dass deine Freundin davon wusste. Würdest du dich dann nicht noch mehr hintergangen fühlen? Würdest du dich nicht fragen, warum deine Freundin dir das verschwiegen hat? Wenn schon dein Freund dich betrogen hat, warum hat dann nicht wenigstens deine Freundin zu dir gestanden und gezeigt, dass sie immer ehrlich zu dir ist?
Die Wahrheit kann manchmal weh tun und verletzen, da hast du Recht.
Ich erwarte von meinen Freunden aber trotzdem, dass sie immer ehrlich zu mir sind. Ich muss mich darauf verlassen können, denn nur dann kann ich Ihnen vertrauen. Und da ich Ehrlichkeit von anderen erwarte, möchte ich es auch selbst sein. Das ist eine Forderung an mich selbst.
Von: LILI
Ich stimmt dir vollkommen zu. Vor allem das Beispiel mit der Ehrlichkeit gefällt mir sehr gut.
LöschenIch mein sicherlich hat jeder schon einmal eine Freundin oder Freund oder auch die Eltern angelogen. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit war oder doch Etwas schwerwiegendes, denke ich, dass sich das Gewissen gemeldet hat. Laut dem Philosophen Kant verfolgt einen das Gewissen wie ein Schatten und das kann meiner Meinung nach sehr lange dauern. Sicherlich kann man das Gewissen auch unterdrückt werden aber früher oder später meldet es sich wieder, weil die Lüge vielleicht aufflogen ist. Denn bekanntlich kommt früher oder später immer die Wahrheit an das Licht. Und ich denke, dass die Konsequenzen dann größer sind, als wenn man von Anfang an gleich mit offenen Karten gespielt hätte.
Bezogen auf das Beispiel mit der betrogen Freundin. Hätte man ihr die Geschichte von ihrem Freund von Anfang an erzählt, wäre sie sicherlich verletzt. Wenn man aber überlegt man verschweigt es ihr als Freundin und sie erfährt es später doch, dann ist sie nicht nur verletzt weil sie betrogen wurde sondern auch weil du es ihr als ihre Freundin nicht erzählt hast.
Also denkt daran, lieber gleich von Anfang an mit offenen karten spielen.
von: LALOK
Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen, ich kann deine Worte sehr gut nachvollziehen.
LöschenDas Gewissen ist sehr individuell, je nach dem wo man aufwächst, welche Menschen, welche Charaktere man um sich hat und welche Werte und Normen man vermittelt bekommt.
von: Katja
Ein wirklich sehr guter Beitrag, der auf jeden Fall zum Nachdenken anregt. Das Gewissen als Kompass zu bezeichnen, der unser Ziel zeigt, aber nicht den genauen Weg, finde ich sehr treffend. Auch, dass das Gewissen bei jedem anders ausgeprägt ist bzw. jeder an einem anderen Punkt ein schlechtes Gewissen bekommt, stimmt vollkommen, denn jeder empfindet etwas anderes als "gut geschult".
LöschenZu deinem Beispiel in unserem Beruf. Klar, wir müssen verkaufen und wollen trotzdem eine individuelle Beratung. Doch genau so unterschiedlich und individuell das Gewissen ist bei Menschen, sind es die Menschen auch. Daher gibt es zu jedem Produkt einen Kunden, der passt bzw zu jedem Menschen ein Produkt, das passt. Daher finde ich in dieser Situation die individuelle Beratung echt wichtiger.
Zum Beispiel der Ehrlichkeit, was ILUJ aufgegriffen hat. Ich finde, dass es echt situationsabhängig ist. Klar, man soll immer ehrlich sein. Aber manchmal gibt es Situationen, in denen man auch trotz Ehrlichkeit ein schlechtes Gewissen hat, weil es dem Gegenüber dadurch noch viel schlechter geht. Hier ist wichtig zu beachten, wie ich in der Situation behandelt werden wollte.
von: 1FCBW
Mir gefallen deine aufgeführten Überlegungen, LILI. Ich bin auch der Meinung, dass das Gewissen eine individuelle Sache ist, die vom sozialen Umfeld abhängig ist. Ich muss jedoch auch 1FCBW recht geben bei seiner Aussage, das Lügen in manchen Situationen kein schlechtes Gewissen auslösen muss: Notlügen. In bestimmten Situationen ist es nicht ratsam, ehrlich zu sein, da der Betroffene sich noch schlechter fühlen würde. Meiner Meinung nach wäre es hier sinnvoll, nichts zu sagen bzw. sich eine Notlüge einfallen zu lassen. Das heißt nicht, das man später nicht die Wahrheit sagen kann.
LöschenAnsonsten finde ich deinen Schlussgedanken, das Gewissen als Kompass zu sehen, sehr gut und nachvollziehbar.
@ ILUJ
LöschenIch finde deinen Gedankengang toll. Zu lügen und ein schlechtes Gewissen bekommen, um anderen nicht zu Schaden. Was ich mich nur frage: macht meine Forderung an mich selbst, anderen die Wahrheit zu verschweigen, wenn sie dadurch sonst verletzt würden, mir in dieser Situation nicht zwar anfangs ein schlechtes, aber im Grunde doch ein gutes Gewissen, weil ich aufgrund eigener Moralvorstellungen richtig gehandelt habe?
Lili dein Beitrag ist toll! Ich stimme dir voll und ganz zu. Das Beispiel mit Ehrlichkeit gefällt mir sehr gut und ich sehe es genau so.Ich habe immer ein schlchtes Gewissen, sobald ich jemanden anlüge und ich selber will nicht angelogen werden, weil sowas macht mich sauer. Espa
AntwortenLöschen"Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst." - TEIL 1
AntwortenLöschenDas sagt der Philosoph Robert Spaemann. Er meint, dass unser Gewissen unser Handeln beeinflusst. 3 Aspekte durchleuchten, ob wir das, was wir vorhaben zu machen, letztendlich wirklich machen oder es für unangebracht halten.
Der erste Aspekt ist "die moralischen Forderungen". Klingt ganz einfach, ist es auch. Ob unser Handeln richtig ist machen wir bei diesem Aspekt an der Vereinbarkeit mit der Religion, Sitten, den Menschenrechten und dem restlichen Verhalten der Gesellschaft fest. Widerspricht unser Handeln einem dieser moralischen Aspekte, ist die Kette des richtigen Handelns durchbrochen - wir haben ein schlechtes Gewissen, falls wir unsere Handlung vollziehen.
Der zweite Aspekt ist "die Forderung an Andere". Diesmal klingt es schwer, ist es aber nicht. Hinter diesem Aspekt verbirgt sich, zu beurteilen, ob Andere richtig handeln. Wenn Sie es nicht machen, dann bringt das in uns z.B. Abneigung hervor. Deswegen kann man hierauf das Sprichwort "Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem Andern zu!" anwenden. Man selbst möchte nicht schlecht oder falsch behandelt werden, warum hat man dann ein Anrecht darauf Andere so zu behandeln? - Hat man nicht. -
Der dritte Aspekt ist "das Ich" oder auch die "Forderung an mich". Das ist die Instanz, die letztendlich die Handlung beurteilt. Ist sie richtig oder falsch? Das findet sie heraus, indem sie alle Ergebnisse der anderen Instanzen abwiegt und vergleicht, ob es zu meinem eigenen Anspruch an mich selbst passt. Es kann ja auch möglich sein, dass die Handlung nicht gegen moralische Forderungen verstößt und auch andere das machen, ich jedoch nicht damit einverstanden bin, es selbst zu machen.
Wenn einer dieser Aspekte auf eine falsche Handlung hinweist, tritt bei uns ein schlechtes Gewissen ein, falls wir die Handlung doch vollziehen. Das heißt, wir wissen, dass die Handlung falsch war und fühlen uns jetzt schlecht, es gemacht zu haben. - Und das ist es, warum das Gewissen eine Forderung von uns selbst an uns selbst ist: Wir selbst beurteilen die Handlung anhand der 3 Aspekte, wir selbst haben gewisse Ansprüche an uns, wie wir uns verhalten sollen und wir selbst reflektieren unsere Handlungen immer wieder, nachdem wir sie vollzogen haben.
"Das Gewissen als eine Forderung von und selbst an uns selbst." TEIL 2
AntwortenLöschenEin Beispiel aus dem Alltag:
Gestern erst lief ich in der Fußgängerzone der Stadt entlang. Ich wollte mein Handy aus meiner Jackentasche holen und - siehe da - ein zusammengeknülltes Kaugummipapier fiel auf den Gehweg.
Was mache ich nun?, dachte ich mir. Gehe ich den Umstand ein, bücke mich und suche einen Papierkorb in mitten der Menschenmenge? Oder lasse ich es einfach liegen, weil es für mich leichter und umstandsloser ist?
Mein Gewissen setzte sich ein. (1. Aspekt) Es ist so Sitte, dass man seinen Müll in einen Papierkorb wirft. Dafür sind sie ja da. Und außerdem würde die Welt ja vollkommen zugemüllt sein, wenn jeder seinen Müll liegen lassen würde. - Kaugummipapier liegen lassen = falsche Handlung!
(2. Aspekt) Lassen andere Menschen auch Ihren Müll auf der Straße liegen? Ja! Sogar sehr viele! Gefällt mir das, wenn ich im Kniehebeschritt über den ganzen Müll steigen muss? Nein! Daraus folgt - Kaugummipapier liegen lassen = falsche Handlung!
(3. Aspekt) Passt es denn überhaupt zu mir, dass ich das Kaugummipapier liegen lassen würde? Ist es mein Anspruch? NEIN! Ein(e) angehende(r) Bankkaufmann/-frau im seriösen Anzug, mit klaren Vorstellungen von der Zukunft sollte so etwas nicht machen. Außerdem bin ich nicht faul und kann den kleinen Umstand, der mir damit entsteht es aufzuheben, verkraften. Daraus folgt - Kaugummipapier liegen lassen = falsche Handlung!
Was habe ich aber nun wirklich getan? Laut des 3-Instanzen-Modells von Spaemann hätte ich es aufheben müssen.......
Ich stand da und habe kurze Zeit auf das Kaugummipapier geschaut. Ein schlechtes Gewissen stellte sich ein. - Und ich hob es auf und schmiss es weg.
Warum sich einige Stunden mit einem schlechten Gewissen plagen, wenn ich diesen kleinen Umstand in Kauf nehmen kann und es wegschmeißen kann? Damit lebe ich viel ruhiger.
Was leite ich daraus für mich ab? Man sollte immer erst, bevor man etwas macht, abwägen, ob es richtig ist. Ein schlechtes Gewissen ist nämlich schlimmer, als ein kleiner Umstand.
Deiner Äußerung, dass unser richtiges Handeln von der Vereinbarkeit mit der Religion, Sitten und den Menschenrechten abhängt, stimme ich zu. Ich finde auch richtig, dass man kein Anrecht hat, die anderen schlecht oder falsch zu behandeln, wenn man das von den anderen auch so erwartet. Mir hat auch deine Aussage gefallen, dass es in unserer Gesellschaft solche moralischen Forderungen gibt, mit denen ich nicht unbedingt einverstanden bin. Da ich aber nicht gegen diesen moralischen Forderungen verstoßen will, mache ich es, um kein schlechtes Gewissen zu haben. Das heißt aber nicht, dass ich mit dieser Handlung glücklich bin. In solchen Situation müssen wir uns entscheiden, wollen wir mit unserer Handlung die anderen zufrieden stellen oder sich selbst…
LöschenVon: ILUJ
Das besondere an deinem Beitrag ist meiner Meinung nach das Beispiel, welches du gewählt hast. Es ist so simpel, dass jeder es nachvollziehen kann, und im Zusammenhang mit deinen 3 Aspekten zeigt es wirklich deutlich, wie unser Gewissen funktioniert.
LöschenEs sagt, ob eine Handlung richtig oder falsch ist. Auf dieser Grundlage trifft man dann die Entscheidung.
Wirklich sehr verständlich und strukturiert beschrieben!
Von: LILI
Ich muss sagen, dein Beitrag gefällt mir sehr gut.
LöschenDu hast die 3 Aspekt meiner Meinung nach sehr gut beleuchtet und verständlich erklärt.
Auch dein Beispiel ist wirklich sehr gut nachvollziehbar. Ich habe nachdem ich deinen Beitrag gelesen hab, auch mal darauf geachtet was in meinem Kopf passiert, wenn ich zum Beispiel mal etwas verliere und muss sagen das man genau diese 3 Aspekte im Kopf durchläuft. Das war mir so noch gar nicht bewusst geworden, aber es stimmt.
Von: LALOK
Finde dein Beispiel toll mit dem Kaugummi. Sehr toll und einfach erklärt. Wie LALOK schon sagte: mir war es auch nicht so bewusst und ich habe es auch beobachtet und mich genauso gefühlt wie du.
LöschenESPA
Teil I
AntwortenLöschenAufgabe 2: Vergleiche Sie die philosophischen Standpunkte von Kant und Sparmann mit dem psychologischen Ansatz von Freud. Begründen Sie im Blog, welche Erklärung Ihnen am meisten einleuchtet. Führen Sie auch Beispiele an.
Nach Kant hat jeder Mensch ein Gewissen, es ist wie ein innerer Richter. Das Gewissen ist etwas, dass der sich nicht aneignen kann, sondern willkürlich Besitz davon hat. Es kann zwar durch Lüste und Verwirrtheit betäubt bzw. „außer Gefecht gesetzt“, aber nicht vermieden werden. Der Mensch kann sich von seinem Gewissen nicht beeindrucken lasse, aber abstellen, kann er es nicht. „Die Stimme“ wird er immer hören.
Spaemann ist dagegen der Meinung, dass das Gewissen dem Menschen sagt, was er zu tun und zu lassen hat. Die Antwort des Gewissens ist immer richtig, aber in dieser Einfachheit verwirrend, sodass man oft etwas anderes in Betracht zieht, aber im Endeffekt doch wieder zur Entscheidung des Gewissens zurückkehrt.
Der Begriff des Gewissens ist von vornherein nicht genau definierbar. Auf der einen Seite ist der Mensch gewissenhaft, der sich an Regeln hält und nichts falsch macht. Aber auf der anderen Seite ist der Mensch der Widerstand zeigt, genauso gewissenhaft. Das Gewissen ist ein „unbedingt zu respektierendes Heiligtum des Menschen“, welches durch die Verfassung geschützt ist, es aber trotzdem zurr Verurteilung von sogenannten „Gewissenstätern“.
Für die einen ist das Gewissen die Stimme Gottes im Menschen, für die anderen eine „anerzogene Verinnerlichung ursprünglicher äußerlicher Herrschaftsformen.
Hier kann man Bezug auf den früher in Deutschland herrschenden Nationalsozialismus nehmen. Alle Menschen sollten, bei diesem Thema, egal aus welchem Land sie stammen, ein schlechtes Gewissen bekommen. Einfach aus dem Grund, dass so etwas nie wieder vorkommt. Denn jeder mensch hat ein Recht auf Leben.
Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst, das bedeutet, wenn ich jemanden verletzte, schädige ich damit mir selbst, indem ich ein schlechtes Gewissen bekomme.
Freud hat das Gewissen als Über-Ich in sein Drei-Instanzen-Modell eingearbeitet.
Die erste Instanz ist das Es, dies ist das Lustprinzip, also die Triebe des Menschen. Das ES ist angeboren und ein unbewusster Teil des Lebens. Es besteht vor allem aus dem Sexualtrieb (Eros), sowie dem Todes- und Gewalttrieben (Thanatos). Die Triebwünsche können in einer Kultur nicht ausgelebt, sondern müssen verdrängt werden.
Deshalb gibt es das Über-Ich. Es entsteht im Kindesalter durch gesellschaftliche, anerzogene und verinnerlichte Normen und Forderung, als Gegenpart zum ES. Ohne das Über-Ich könnte eine Kultur nicht überleben. Denn wen Jeder machen würde, was er will, würde es die Menschheit wahrscheinlich überhaupt nicht mehr geben.
Das Ich, ist die bewusste Persönlichkeit, es ist der Vermittler zwischen dem ES und dem Über-Ich. Das ich muss sich verändern, um den Forderungen des Über-Ich und den Trieben des ES gerecht zu werden.
Teil II
AntwortenLöschenFreud zieht äußere und innere Faktoren zur Beeinflussung des Gewissens in Betracht, Kant hingegen geht nur auf die inneren und Spaemann nur auf die äußeren Faktoren ein.
Freud beziegt die Triebe, sowie die Anforderungen der Gesellschaft auf den Menschen ein. Dies ist meiner Meinung nach am logischten, da der Mensch sehr darauf achtet, wie er auf andere Menschen wirkt, und somit seine Vorlieben und sein Verhalten den Anforderungen der Gesellschaft anpasst.
Alle 3 Philosophen haben den Standpunkt, dass jeder Mensch ein Gewissen hat. Nur, dass Freud das Gewissen als Über.ich bezeichnet.
Bei Kant und Spaemann ist das Gewissen ab der Geburt ein Teil des Menschen. Freud dagegen meint, dass das Gewissen (Über-Ich) durch gesellschaftliche und anerzogene Normen und Forderungen geformt wird. Auch hier erscheint mir Freuds Erklärung am logischsten, da ich denke, dass wenn man Kinder keine Normen und Forderungen stellen würden, sie sich viel ichbezogener entwickeln würden. Sie würden immer so entscheiden, dass sie am meisten davon profitieren. Allerdings würde dadurch, wie Freud sagt, keine Kultur „dauerhaft existieren“. Deshalb muss das ES durch das Über-Ich verdrängt werden.
Robert Spaemann sieht das Gewissen als "Forderung von uns selbst an uns selbst", welche für die Handlungen eines Einzelnen verantwortlich sei. Das Gewissen hat zwei Seiten: das gute und das schlechte Gewissen. Doch woran wird das gute bzw. schlechte Gewissen gemessen und ist es wirklich nur eine Forderung an mich selbst?
AntwortenLöschenAls Orientierung für das Gewissen, welches beurteilt, ob eine Handlung richtig oder falsch ist, dienen die moralischen Forderungen und Werte. Diese werden durch die Gesellschaft, in der man lebt und durch das allgemeine soziale Umfeld und Mitmenschen bestimmt. Werden diese Werte eingehalten, hat man ein gutes Gewissen, verstößt man dagegen, hat man ein schlechtes Gewissen. Ein Beispiel: das Lügen. Jeder bekommt von seinen Eltern und Mitmenschen bereits im Kleinkindalter gelehrt, dass man nicht lügen soll. Lügt man einem Menschen ins Gesicht, bekommt man ein schlechtes Gewissen, da dies laut den moralischen Forderungen nicht richtig ist. Sagt man die Wahrheit, hält man sich an die moralischen Werte, in diesem Fall Ehrlichkeit und man hat kein schlechtes Gewissen. Doch das Ganze ist nicht so einfach.
Wie verhält man sich bspw. bei einer Notlüge? Hier kommen noch zwei weitere Punkte ins Spiel: die Forderung von mir an mich selbst und die Forderung von mir an Andere. Ich habe die Forderung an mich, immer die Wahrheit zu sagen. Doch was ist, wenn die Wahrheit den Anderen derart kränken würde, dass er diese nicht verträgt? Halt ich mich an die moralischen Forderungen und sage die Wahrheit? Oder sage ich nicht die Wahrheit, um den Anderen nicht zu kränken?
Hier kommt der dritte Punkt ins Spiel: die Forderung von mir an Andere. Was ist meine Vorstellung, wie Andere in der Situation mit mir umgehen? Will ich unbedingt die Wahrheit hören, weil es moralisch richtig ist und ich sie aber nicht vertragen kann? Oder will ich etwas hören, was mich nicht so kränkt, aber dann nicht die Wahrheit ist?
Wenn man nach diesen drei Punkten seiner Meinung nach richtig handelt, hat man ein gutes Gewissen. Sonst nicht.
Genau nach diesem Muster sollte man auch bei Gewissensentscheidungen handeln, unabhängig davon, ob es im Beruf oder Alltag ist.
Gerade in unserem Beruf ist es wichtig, die Entscheidungen mit seinem Gewissen vereinbaren zu können, schließlich arbeitet man mit dem Geld des Kunden. Wenn er denkt, dass eine Produktlösung zu ihm passt, wir als ausgebildete Bankkaufleute aber wissen, dass es nicht so ist, sollten wir ihn darauf auch hinweisen. Man hält sich in dieser Situation also an die moralischen Forderungen, behandelt den Kunden, wie man selbst behandelt werden möchte und auch die persönliche Forderung an mich, ehrlich zum Kunden zu sein, ist erfüllt.
Auch im Alltag lässt sich das Schema gut anwenden. Man ist zu 15 Uhr mit einem Freund verabredet. Allerdings will man bspw. lieber schlafen. Laut moralischen Werten ist es richtig, pünktlich zu sein. Und auch die Forderung an mich selbst sagt, dass ich pünktlich sein soll, denn in der gleichen Situation hätte ich Pünktlichkeit von Anderen erwartet. Also hätte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu spät kommen würde.
von: 1FCBW
Deine beiden Beispiele finde ich wirklich gut und vor allem nachvollziehbar.
LöschenDie Notlüge ist natürlich immer sehr situationsabhängig. Ob ich nun vergessen habe den Geschirrspüler auszuräumen oder einer Person vielleicht ein Leid erspare, in welcher Form auch immer, muss meiner Meinung nach immer noch differenziert werden. Beim Geschirrspüler hätte ich ein schlechteres Gewissen, wenn ich lügen würde, als wenn ich einer Person enorm weiterhelfe oder sogar ein Leben rette.
von: Katja
Dein Blogeintrag gefällt mir sehr gut, da er auch meinen Aussagen zum Thema „Gewissen“ ähnelt.
LöschenBesonders möchte ich deiner Ansicht zur „Notlüge“ zustimmen. Ich gebe dir vollkommen Recht, dass es manchmal besser ist, die Wahrheit für sich zu behalten, statt damit die anderen zu kränken. Was bringt mir, mich an die moralischen Forderungen zu halten, wenn der andere die bittere Wahrheit nicht oder schwer verträgt. Wie ich schon in einem anderen Kommentar erwähnt habe, soll man sich gut überlegen, ob die Wahrheit, die ich aus den moralischen Gründen sage, keine schlimmeren Folgen mit sich bringt. Da denke ich nicht an mein schlechtes Gewissen, sondern an das Wohlbefinden des Anderen.
Von: ILUJ
Ich finde deinen Beitrag sehr alltagsnah, 1FCBW. Die Beispiele, die du gewählt hast, sind wirklich Situationen, in denen man besser nachdenken sollte, wie man letztendlich handelt.
LöschenWas ich aber am interessantesten an deinem Beitrag finde ist, dass du etwas angesprochen hast, was eine Art "Teufelskreis" darspiegelt.
Wenn man lügt, um jemand Anderen nicht zu verletzen, lügt man trotzdem und verstößt somit gegen eine Instanz von Robert Spaemann: gegen die "moralischen Forderungen".
Sagt man jedoch die Wahrheit, um jemand Anderen nicht seelisch zu verletzen (Bsp.: Das Kleid steht dir nicht.), so kann man in Konflikt mit der Instanz "Forderung an Andere" kommen. Man selbst möchte ja auch nicht von Anderen gekränkt werden.
Also kommt man bei dem Beispiel nicht um ein schlechtes Gewissen herum?!
Also ich finde deinen Beitrag auch wirklich gut und realitätsnah.
LöschenUm auf deine Frage zu antworten, Frühling15: JA! Es ist so! Man komm nicht aus dem Teufelskreis hinaus, also um ein schlechtes Gewissen herum.
Aber jeder muss für sich selber entscheiden, mit welchem Gewissen er am Ende besser umgehen kann. Das ist dann aber auch wieder situationsabhängig. Jeder "Teufel" und "Engel" entscheiden anders, dass ist aber abhängig, wie wir sie uns anerzogen haben.
Mir gefällt dein Gedankenansatz sehr gut. Auch das Beispiel mit dem Lügen finde ich sehr gut gewählt, besonders aber auch dein Bezug auf das Gewissen in unserem Berufsleben. Es ist interessant, wie du verschiedenste Aspekte des Gewissens beleuchtest und an Beispielen anwendest. Das Gewissen ist nicht nur eine Forderung von uns selbst an uns selbst, sondern auch eine Forderung an andere. Man sollte sich immer vor Augen führen, wie man selbst in einer bestimmt Situation behandelt werden möchte.
LöschenBeispiele verdeutlichen doch immer sehr gut was man meint und ich denke mit deinen Ausführungen hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Obwohl das Thema Lügen immer sehr schwierig zu beleuchten ist, da es sehr situationsabhängig ist. Jede Notlüge hat einen Hintergrund aber ob sie gleich ein schlechtes Gewissen zu Folge ist, würde ich nicht unterschreiben aber es macht einen nachdenklich! TISI
Löschen"Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst", stellte Robert Spaemann in seinem Werk "Moralische Grundbegriffe" aus dem Jahr 1991 fest. Aber was genau ist eigentlich damit gemeint?
AntwortenLöschenDas Gewissen unterscheidet sich von Mensch zu Mensch, denn es entwickelt sich durch Personen und Verhaltensweisen, die uns in unserem Leben begleiten und dadurch, vor allem in jungen Jahren, stark prägen. Das heißt, jedes Individuum entscheidet für sich, ganz persönlich, welches Verhalten und welche Handlungsweisen es als richtig oder falsch bewertet. Durch diese Reflektion des eigenen oder eines fremden Verhaltens resultiert ein Lernprozess, unser Gewissen beginnt zu arbeiten. Im besten Fall denken wir bei unserer nächsten Handlung erst nach und agieren danach unserem Gewissen entsprechend.
Nun ist eine Forderung eine Art von Erwartung. Eine Erwartung kann ich aber nur haben, wenn ich mir in etwa klar darüber bin, was auf mich zukommen könnte. Wenn ich ein kleines Grundgerüst vom Bevorstehenden in meiner Vorstellung darstellen kann. Und vor allem, wenn ich mir selbst vorstellen kann, wie ich in bestimmten Situationen handeln würde.
Für mich bedeutet die oben benannte These also nichts anderes, als dass ich für mein Gewissen so zu handeln habe, wie ich es mir von anderen erwarten würde und wie es den gesellschaftlichen Normen entspricht, die wir in unserer Kindheit durch das Verhalten unserer Mitmenschen erlernen und die unser Gewissen prägen.
Für mein Verhalten im Beruf und Alltag bedeutet das, dass ich im Gegenzug zu meinem monatlichen Gehalt, das mir mein individuelles Leben in dieser Gesellschaft ermöglicht, einen Beitrag zum Unternehmen leiste und nicht nur acht Stunden auf Dienstschluss warte.
Denn dies ist eine Eigenschaft, die mir durch nahestehende Personen beigebracht wurde. Man muss für die eigenen Wünsche Leistung bringen.
Außerdem helfe ich meinen Mitmenschen, wenn diese mich darum bitten und lehne es nicht undankbar ab. Denn auch ich fühle mich besser, wenn ich weiß, dass ich mich auf die Hilfe meiner Mitmenschen verlassen kann, wenn ich diese in Anspruch nehmen muss.
Geschrieben von: Katja
LöschenKatja ich finde deinen Beitrag sehr verständlich und präzise gestaltet.
LöschenBesonders gut finde ich dein Beispiel mit der Arbeit. Natürlich muss man etwas leisten, um dafür sein Gehalt zu bekommen. So einfach aber bedeutend diese Erkenntnis, die du in deinem Beitrag geschrieben hast!
Wenn ich 8 Stunden am Tag dasitze und Däumchen drehe und trotzdem mein Gehalt bekomme stellt sich auch ein schlechtes Gewissen den Leuten gegenüber ein, die Lohn bekommen und dafür wirklich hart arbeiten müssen, da sie nach Leistung bezahlt werden.
Ebenfalls kann man das mit Arbeitslosen vergleichen. Viele Menschen, die Hartz IV beziehen bekommen alles in allem mehr Geld vom Staat für "nichts tun", als manche Arbeiter, die ein so geringes Einkommen erhalten, dass sie besser dran wären, wenn sie Arbeitslos wären. Viele davon erhalten noch Sozialhilfe als Unterstützung zu dem geringen Einkommen. Bekommt man da kein schlechtes Gewissen den o. g. Menschen gegenüber als Arbeitsloser?
Ein sehr verständlicher Beitrag Katja. Wie ich auch schon in anderen Kommentaren erwähnt habe, ist das Gewissen bei jedem anders. zusammengefasst, ich kann dir in deinen angesprochenen Punkten nur zustimmen.
LöschenFrühling15: Das Thema Arbeitslosigkeit ist ein sehr sensibles... Man muss einfach unterscheiden, ist man arbeitslos und bemüht sich um einen neuen Job? Dann muss man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man alles für einen Job gibt. Sitzt man nur zu Hause und will nicht arbeiten, sollte man ein schlechtes Gewissen haben, doch oftmals gibt es Argumente für denjenigen, warum er das nicht hat. Ob die verständlich sind oder nicht, das ist jedem selbst überlassen - bei jedem ist das halt anders. Bei deinem Punkt, dass man was für sein Geld tun muss, stimme ich dir zu. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, wie ihr beide gesagt habt. Sollte man in dieser Situation nicht ein schlechtes Gewissen haben, dass man Leuten, die arbeiten wollen, den Platz nimmt? Da gibt es einfach kein richtig oder falsch, oder gut und schlecht bei dem Thema....bzw hat jeder eine andere Auffassung.
von: 1FCBW
Auch ich finde deinen Beitrag gut nachvollziehbar, Katja.
LöschenDas Gewissen ist bei jeden Menschen unterschiedlich. Es kommt auf das soziale Umfeld an, wie sich das Gewissen entwickelt. Mir gefällt, wie du das Gewissen als eine Erwartung siehst und es an deinem gewählten Beispiel verdeutlichst.
Dein Beitrag gefällt mir wirklich gut Katja. Du hast sehr schön gezeigt, dass unser Gewissen zwar durch die Menschen um uns geprägt wird, wir aber auch selbst entscheiden, durch wen wir es prägen lassen.
LöschenDein Beispiel mit der Arbeit gefällt mir besonders gut. Mein Arbeitgeber zahlt mir als Lohn für meine Leistung Geld. Wenn ich keine Leistung bringe, bedeutet das in gewissem Sinn, dass ich dem Arbeitgeber das Geld stehle.
Beim Thema Arbeitslosigkeit, das Frühling15 angeschnitten hat, muss man aber vorsichtig sein. Wie schon von 1FCBW beschrieben, müssen dort noch Unterschiede gemacht werden - je nach Gründen für die Arbeitslosigkeit und Versuchen, wieder eine Arbeit zu finden. Man kann nicht pauschal sagen, dass jeder Arbeitslose ein schlechtes Gewissen haben muss. Das zeigt auch wieder, wie individuell das Gewissen ist.
Von: LILI
"[...] wir aber auch selbst entscheiden, durch wen wir es prägen lassen."
LöschenDiesen Teil empfinde ich persönlich als problematisch und auch nicht ganz richtig. Wie heißt es so schön: "Eltern kann kann man sich nicht aussuchen". Und genau diese sind es doch, die in jungen Jahren das Wertebewusstsein prägen und somit auch das Gewissen. Alle späteren Entscheidungen, auch die Entscheidung an welchen Werten man sich orientieren will, sind doch letztendlich ein Produkt der elterlichen Erziehung. Klar ist es möglich, dass ein Kind andere Vorstellungen hat als die Eltern, dies ist aber Meinung nach darauf zurückzuführen, dass es äußere Einflüsse gab, die stärker geprägt haben als die eigenen Eltern, z.B. Lehrer, Mitschüler etc (dies gilt auch für Erwachsene). Das man dies aber aktiv steuern kann, denke ich nicht.
"Das Gewissen ist eine Forderung von uns selbst an uns selbst" (Robert Spaemann), "Gewissen ist das Bewußtsein eines inneren Gerichtshofes im Menschen." (Immanuel Kant) oder auch Sigmund Freuds "Drei-Instanzen Modell".
AntwortenLöschenTheorien zu unserem Gewissen gibt es sicher noch viel mehr, doch heute möchte ich mich erstmal mit den Ideen dieser drei Philosophen auseinandersetzen.
Was genau bedeuten diese Aussagen eigentlich? Unterscheiden Sie sich? Gibt es Gemeinsamkeiten? und vor allem: Welcher Standpunkt erscheint mir am plausibelsten?
Auf diese Fragen möchte ich nun nachfolgend eingehen und hoffe, einige Denkanstöße geben zu können.
Robert Spaemann bezeichnet unser Gewissen als Forderung von uns selbst, an uns selbst. Die Herkunft des Gewissens lässt er hierbei offen ("Stimme Gottes" für die einen, "anerzogene Verinnerlichung" für die anderen).
Doch was genau bedeutet das nun?
Das Gewissen sagt uns, so Spaemann, welche Handlungen "Gut" und welche "Schlecht" sind. Gleichzeitig sorgt es dafür, dass wir uns schlecht fühlen, wenn wir entegegen unserer Maxime handeln. Wenn wir also jemanden ungerecht behandeln, schädigen oder verletzen, so fällt unser Verhalten anderen Gegenüber immer auf uns zurück.
Immanuel Kant hingegen sieht unser Gewissen eher als einen Richter in uns selbst, der omnipräsent ist und dem wir, so sehr wir es auch versuchen, nicht entfliehen können.
In dieser Aussage findet sich meiner Meinung nach schon die erste Gemeinsamkeit zur Theorie von Spaemann. Genauso wie bei ihm, hat man das Gefühl, Kant beschreibe ein "Ding" das in welcher Form auch immer existiert und dessen wir uns immer zu erwehren versuchen. Das Gewissen wird als Einfluss von außen betrachtet. Sei es durch den "Richter" oder die " Forderung" (Welche zwar von uns selbst kommt, aber dennoch durch "anerzogene Verinnerlichung" oder durch die "Stimme Gottes" gebildet wird).
Teil II
AntwortenLöschenDieser Meinung ist auch Sigmund Freud, der in seinem "Drei-Instanzen-Modell" das Gewissen mit dem Begriff des "Über-Ich" veranschaulicht. Dieses "Über-Ich" ist ebenfalls von außen geprägt, wobei dieses aber im Laufe der kindlichen Entwicklung erst entsteht und nicht wie bei den theoretischen Modellen von Spaemann und Kant von Geburt an vorhanden ist. Er schließt also somit das direkte Einwirken von Gott auf unser Gewissen aus.
Das "Über-Ich" ist eine Sammlung der Wertvorstellungen, die in einer Gesellschaft als allgemein richtig und gut eingestuft werden. Es kann also aufgrund kultureller Unterschiede durchaus verschiedene Vorstellungen von "Gut" und "Schlecht" geben.
Im Gegensatz dazu, ist Kants Theorie so zu verstehen, dass jeder Mensch das gleiche Bewusstsein für Recht und Unrecht besitzt, egal welcher Herkunft und kultureller Zugehörigkeit, während Spaemann nach meinem Verständnis diese Frage außen vor lässt und sich vorwiegend damit beschäftigt, was das Gewissen eigentlich ist.
Abschließend möchte ich noch hinzufügen, dass mir die Erklärung von Freud am plausibelsten erscheint.
Ich glaube, dass jeder Mensch unterschiedlich ist in seinen moralischen Vorstellungen. Ebenso erscheint es mir sinnvoll, dass sich das Gewissen je nach Erziehung und gesellschaftlicher bzw. kultureller Einflüsse anders entwickelt.
Ein sehr großer Faktor ist für mich die Religion. So unterscheiden sich doch Wertvorstellungen, und somit auch durch das Gewissen "abgesegnete" Handlungen, von Atheisten erheblich von denen der Miglieder religöser Weltanschauungen.
Die Lehren des Islam unterscheiden sich beispielsweise erheblich von denen des Christentums. In diesem ist es zum Beispiel undenkbar einen Mord moralisch zu vertreten, während in jenem Mord ein legitimes Mittel sein kann, seine moralischen Vorstellungen zu verteidigen und dennoch mit reinem Gewissen weiterzuleben (Stichwort "Ehrenmord").
Weiterhin ist es durchaus üblich, während seines Lebens seine Vorstellungen von moralisch korrektem Handeln zu ändern. Als Beispiel sollen hier die berühmten Äpfel aus Nachbars Garten dienen. Während man als Kind durchaus nicht unbedingt ein schlechtes Gewissen verspürt, weil man vielleicht nicht weiß, dass das Stehlen fremden Eigentums verboten ist, so würde sich bei mir zum Beispiel heute ein eher schlechtes Gewissen einstellen, da ich weiß, dass diese Äpfel nicht mir gehören und ich Diebstahl begehe.
Hallo Philip.Dein Beitrag hat mir am meisten gefallen! Deine Aussagen"Ich glaube, dass jeder Mensch unterschiedlich ist in seinen moralischen Vorstellungen. Ebenso erscheint es mir sinnvoll, dass sich das Gewissen je nach Erziehung und gesellschaftlicher bzw. kultureller Einflüsse anders entwickelt." und das Beispiel mit den Äpfeln finde ich sehr,sehr gut! Ich hätte noch als Beispiel die Kinder die mobben! Bei den meisten solcher Kinder wird vieles in der Erziehung falsch gemacht und somit lernen die auch nicht, was ein schlechtes Gewissen bedeutet!
AntwortenLöschenVielen Dank für den tollen Text!
ESPA
Ein wirklich guter Beitrag Philip!
AntwortenLöschenMir gefällt dieser Vergleich zwischen den drei Philosophen sehr geht. So sieht man, in welcher Hinsicht Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen.
Ich denke mit dem Thema Religion, hast du einen Punkt angesprochen, der einen großen Einfluss auf unser Gewissen hat. Grade auch das Beispiel mit dem "Ehrenmord" passt sehr gut, wie ich finde.
Von: LALOK